Archiv_Texte/ Archives_Textes


2017

2017 (Juli) (Artikel)

Der Mittelmeerraum als historischer Kulturraum, der sich über Europa, Nordafrika und das saharische Afrika erstreckt, ist das Thema eines Artikels des tunesischen Historikers

Mohieddine Hadhri

La Méditerranée face aux défis de la mondialisation.

Des ponts et des passerelles culturelles à reconstruire.

Das Mittelmeer vor den Herausforderungen der Globalisierung. Kulturelle Brücken und Übergänge müssen wieder hergestellt werden.

In: Jacques-Emmanuel Bernard (et al.), Continuité et rupture des échanges en Méditerranée. Histoire, religion littérature, société. Université de Toulon, Laboratoire Babel 2016 (= Collection « Transverses »), S. 311-330

Der Artikel bietet sowohl einen kulturgeschichtlichen Überblick über die zahlreichen und tiefgreifenden Kontakte und Verbindungen zwischen der arabisch-islamischen Welt und Europa als auch eine Liste von Vorschlägen, wie diese Verbindungen durch eine andere, kulturelle Wahrnehmung neu belebt werden könnten. Symbolisches Vorbild ist für Hadhri das arabisch-jüdisch-christliche Andalusien des Mittelalters. Dem entgegen wirkende Kräfte sind Identitarismus, Xenophobie und Extremismus. Im geschichtlichen Rückblick behandelt der Autor Andalusien (al-Andalûs), das normannische und staufische Sizilien sowie die wissenschaftlichen und philosophischen Impulse, die vom arabischen Süden ausgingen und im Rationalismus der europäischen Aufklärung münden. Für Gegenwart und Zukunft schlägt Hadhri vor: Intensivierung des Dialogs „Europa –  Islam“ mit Blick auf das gemeinsame abrahamitische Erbe – Korrektur und Neugestaltung der eingespielten Deutungsschemata zwischen Europa und arabisch-islamischer Welt – andere, neue Symbolfiguren für die Narrative (Erzählungen) zum Verhältnis von Nord und Süd wie Augustinus und Leo Africanus, aber auch Odysseus und Dido – eine neue Art von Kulturreisen, die zum Beispiel über ausgewiesene Kulturstraßen Stätten des europäischen und des arabischen Kulturerbes verbinden – Gründung von aktiven Netzwerken, die euro-mediterrane Städte wie Florenz, Sevilla, Fes, Byblos (Libanon), Lattakia (Syrien) und andere im Sinne eines „neuen Andalusien des 21. Jahrhunderts“ zusammenführen.

Mohieddine Hadhri ist emeritierter Professor für Geschichte an der Universität Tunis – Manouba, Mitglied des wissenschaftlichen Komitees ‚Geschichte der UNESCO‘ und Vorstandsmitglied der Stiftung WEM e.V.


2017 (Juni) (Vortrag)

„Saint-Louisien“ ist man weniger wegen seiner Geburt als wegen seiner Kultur, so der senegalesische Autor und Hochschullehrer Fadel Dia. Alpha Amadou Sy, freier Philosoph und Schriftteller aus Saint-Louis (Senegal), widmet seiner Stadt an der Atlantikküste mit dem hier publizierten kleinen Vortrag eine begeistertes ‚Städtelob‘. Warum scheint das Miteinander der Menschen mit so unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Religion, unterschiedlicher Sprache dort zu funktionieren? Bei seiner Antwort bezieht sich Sy auf (nicht nur) afrikanische Lebensweisheit und eine Kulturen übergreifende philosphische Einsicht.  Als grundlegend begreift er zwei Prinzipien: Zunächst ein Verständnis für Maß und Grenze (in Wolof: „xamal lunu la waxul…xamal bi ci yam“: „Man muss auch wissen, was man dir nie gesagt hat, den Sinn für Maß“). Zum andern, mit Kant, die Freiheit, Fragen zu stellen, auch wenn es dafür keine Antworten gibt: Glaube als Recht, Gewissensfreiheit als tragende Säule der Demokratie. Alpha Amadou Sy  ist Korrespondent der Stiftung WEM.

Saint-Louis du Sénégal ou „la Civilisation de l’Universel“ en miniature

Saint-Louis oder die Weltzivilisation en miniature

Texte présenté au Forum de Saint-Louis du 15 juin 2017 – Vortrag auf dem Forum de Saint-Louis am 15. Juni 2017


2017 (Juni) (Radiosendung, Diskussion)

Unter Druck: Senegals friedfertiger Islam

Diese Sendung wurde vom schweizer Rundfunk SRF 2 am 14. Mai 2017 gesendet. Einer der Gesprächspartner war Prof. Bakary Sambe, Vorstandmitglied der Stiftung WEM.

Wer den Senegal kennen lernen will, wird schnell auf die Sufi-Bruderschaften stoßen. Sie sind außerordentlich breit und fest in der Gesellschaft verankert und haben großen Einfluss auf Kultur, Politik und das religiöse Leben. Die ‚confréries‘ vertreten eine spezifisch afrikanische Ausprägung des Islam, der dennoch auch einige Aspekten mit der europäischen und arabischen Mystik und ihren Lehren teilt.  Keine Frage, dass dieser Islam dem in den Golfstaaten vertretenen nicht entspricht und von dorther auch starkem und finanzmächtigen Druck ausgesetzt ist. Prof. Bakary Sambe, der an der Université Gaston Berger in St. Louis (Senegal) lehrt, ist Gründungspräsident des Timbuktu Institute – African Center for Peace Studies. Das Institut untersucht die politisch-religiöse Situation insbesondere in Westafrika unter den Aspekten Gewaltprävention und Bildung.


2017 (Mai)

Fadoua Chaara: Translationslehre in Marokko nach der Hochschulreform: „Viel Mühlenlärm, aber wenig Mehl“

In: Susanne Hagemann, Julia Neu und Stephan Walter (Hrsg.), Translationslehre und Bologna-Prozess: Unterwegs zwischen Einheit und Vielfalt. – Translation/Interpreting Teaching and the Bologna Process: Pathways between Unity and Diversity. Berlin: Frank & Timme 1917 (= TRANSÜD 87), 484 S.

Prof. Chaara untersucht die bildungspolitische und fachliche Situation der Übersetzungswissenschaft in Marokko im Kontext der komplizierten Sprachenpolitik des Landes. Sie ist die Leiterin der Deutsch-Abteilung der Ecole Supérieure Roi Fahd de Traduction (ESRFT) der Universität Abdelmalek Essaâdi in Tanger und Vorstandsmitglied der Stiftung WEM.


2017 (Januar) (Mai)

Artikel (Diskussion)/ Article (discussion)

Bernd Thum
Wir brauchen neue Brücken.
In: Kulturaustausch. Zeitschrift für internationale Perspektiven 1/2107, S. 66

Der Autor wirbt für eine Stärkung der Kulturbeziehungen nicht nur zum Maghreb, sonder auch zu Sahel-Afrika im Rahmen eines ‚funktionalen‘ euro-afro-mediterranen Raums. Migration und Sicherheit sind auch für Thum wichtige Themen, sie sollten aber in größere gesellschaftlich-kulturelle, ‚funktionale‘ Zusammenhänge gestellt werden.

„Wie wäre es, auf der Grundlage langfristig wirkender wirtschaftlicher, politischer und demografischer Fakten eine Karte der großen Interaktionsräume zu erstellen, in denen Deutschland, eingebunden in ein funktionales Beziehungsgefüge regionaler, aber auch globaler Akteure seinen spezifischen Ort hat? In den räumlichen Konturen, die sich aus einem solchen Beziehungsnetz ergeben, könnten sich im Rahmen einer multilateralen Kulturpolitik, die zivilgesellschaftliche Akteure aus verschiedenen Ländern zusammenführt, neue politische Orientierungen entwickeln.

Entscheidende Bedeutung hat für Deutschland und Europa neben dem transatlantischen und dem europäisch-russisch-zentralasiatischen Raum besonders auch der europäisch-mittelmeerisch-subsaharische Raum. Für das Zusammenwirken mit den USA tritt in Deutschland die Vereinigung ‚Atlantik-Brücke‘ ein. Wäre, so fragt der Autor, nicht auch eine ‚Mittelmeer-Sahara-Brücke‘ denkbar?

Prof. Bernd Thum ist Präsident der Stiftung Wissensraum Europa-Mittelmeer (WEM) e.V.

Vgl. auch

Bernd Thum (Heidelberg/ Karlsruhe): From the Euro-Mediterranean Partnership towards a Geopolicy of the Wider Euro-Mediterranean Area as a ‚Functional Space‘ (2015)

English version

Bernd Thum

We need new bridges. Linking the European-Mediterranean-Sub-Saharan Area as a functional space.

In: Kulturaustausch. Zeitschrift für internationale Perspektiven 1/2107, S. 66

The author suggests to strengthen cultural relations not only to the Maghreb, but also to Sahel-Africa within the framework of a ‚functional‘ Euro-Afro-Mediterranean region. Migration and security are important issues for him, too, but they should be placed in larger socio-cultural, ‚functional‘ contexts.

See also:

Bernd Thum (Heidelberg/ Karlsruhe): From the Euro-Mediterranean Partnership towards a Geopolicy of the Wider Euro-Mediterranean Area as a ‚Functional Space‘ (2015)

Bernd Thum: ‚Wir brauchen neue Brücken‘, in Arabisch

In Vorbereitung


2016

2016

Artikel (Diskussion)/  Article (discussion)

Mohieddine Hadhri: The Mediterranean: Yesterday, Today and Tomorrow.

In: Giuseppe d’Angelo – Jorge Martins Ribeiro, Borders and Conflicts in the Mediterranean Basin. Fisciano, Italy, ICSR Mediterranean Knowledge 2016, S. 11-23 (= Mediterranean, Knowledge, Culture and Heritage 2) (online: http://mediterraneanknowledge.org/publications/index.php/bookseries)

Der Autor geht aus von der alten und neuen Problematik des erweiterten Mittelmeeraums als Ort der Integration und des Konflikts. Als Gegenbild erscheint das arabisch-christlich-jüdische Andalusien des Mittelalters. Wie lässt sich das angegriffene „mittelmeerische Gebäude“ rekonstruieren als Notwendigkeit auch im Kontext globaler Geopolitik? Im Artikel werden einige Konzepte genannt, die sich bei entsprechendem politischen Willen umsetzen ließen: die Vertiefung des Diskurses über das Erbe Abrahams, das durch das Thema ‚Islam in Europa‘ neues Gewicht bekommt; Verbreitung des Wissens über die alten kulturellen Verbindungen zwischen den aus dem Mittelmeerraum stammenden Kulturen Ägypten, Griechenland, Rom, arabische Hochkultur, italienische Renaissance u.a., wobei die Beiträge des Orients und des Maghreb schärfer beleuchtet werden müssten;  Betonung der Brückenfunktion von Regionen wie Sizilien, Städten wie Córdoba und Persönlichkeiten wie Leo Africanus, Goethe…; Studium der Literaturen und Künste (Ilias, Odyssee, Sindbad…), neue Sicht auf den so genannten Orientalismus. Ausführlich geht der Autor auf die Rolle der Wüste ein, ein Faszinosum für Europäer und mythisch-spiritueller Raum für Araber. Dies führt ihn zu einem engagierten Plädoyer für die Einbbeziehung des saharischen und subsaharischen Raums und seines kulturellen Erbes in den euro-mediterranen Raum. Dies entspricht auch dem Raumkonzept, das von der Stiftung WEM vertreten wird. Prof. Hadhri ist Vorstandsmitglied der Stiftung WEM.

(B.T.)


2016 (Oktober)

Empirische Studie (Diskussion)/ Etude empirique (discussion)

Timbuktu Institute, Dakar

Facteurs de radicalisation.
Perception du terrorisme chez les jeunes dans la grande banlieue de Dakar

Sous la direction de Dr. Bakary Sambe,
Mouhamadou Bâ, Geneviève Duchenne, Yague S. Hanne, Mame Seyni Mbaye

Faktoren der Radikalisierung.
Wahrnehmung des Terrorismus bei Jugendlichen in der Banlieue von Dakar.

Wissenschaftliche Leitung: Dr. Bakary Sambe, Mouhamadou Bâ, Geneviève Duchenne, Yague S. Hanne, Mame Seyni Mbaye

In dieser Untersuchung kommen junge Leute der Banlieue von Dakar (Senegal) zu Wort. Es geht um ihre Wahrnehmung von Radikalisierungsprozessen und Terrorismus sowie ihre Einstellungen dazu.

Eine Mehrheit von 32 Prozent glaubt, dass „Radikalisierung“ und „Extremismus“ auf eine falsche Interpretation des Islam zurückgehen, 25 Prozent lehnen Gewalt im Namen des Islam ab. Nur sieben Prozent der befragten jeunes sind der Meinung, es handele sich dabei nur um eine rigoristischen Praxis des Islam und bringen dies auch klar zum Ausdruck. Allerdings ist ein ganzes Drittel nicht in der Lage, Antworten zu geben – nach Auffassung der Forscher ein bedenklicher Sachverhalt.

Fast die Hälfte halten Armut und Arbeitslosigkeit für das „Bett“ des Terrorismus. Wenn man – so die Forscher – dieser Angabe Bildungsdefizite, einschließlich der religiösen Bildung, sowie eine verbreitete Verzweiflung hinzufüge, so verstehe man, dass „68 Prozent der Jugendlichen zum Staat und den seinen Dienstleistungen kein Vertrauen haben.“

In dieser Hinsicht sind nur 15 Prozent der befragten jungen Leute mit dem Unterricht in den öffentlichen Schulen des Senegals zufrieden. Zugleich könne man aufgrund der Befragung beobachten, wie die politische Klasse sowie die Institutionen des Landes an Vertrauen verlören. Der politische Akteur, der den verwalteten Bürgern am nächsten stehe, nämlich der Bürgermeister, habe gerade einmal das Vertrauen von 0,7 Prozent der Jugendlichen!

Die Studie enthält auch verschiedene Positionen der jungen Leute gegenüber staatlichen Maßnahmen im Kampf gegen Terrorismus, zur militärischen Präsenz und zu Interventionen ausländischer Mächte wie auch Meinungen und Einstellungen zu den Ländern, die von terroristischen Angriffen heimgesucht werden oder werden könnten.

(Aus der Vorankündigung der Untersuchung auf der Website des Timbuktu-Instituts am 2.Oktober 2016)

Die Studie enthält auch Angaben zur Methodik, zur Rolle der Geistlichen, zu religiösen und staatlichen Gesetzen, zum politischen Wissen der Jugendlichen, zu Radikalisierungsprozesen, zu Verantwortlichkeiten u.a.

Prof. Bakary Sambe ist Vorstandsmitglied der Stiftung WEM.


2016 (Juni)

Artikel/ Article

Bernd Thum:
Die Euromed-MemoriaCarte.
Eine virtuelle Karte euro-mediterraner Erinnerungsorte als Beitrag zur kulturellen Kodierung des Erweiterten Mitttelmeerraums.

In: Philosophia Scientiae 20, H. 2 (2016), S. 141-155

Der Beitrag behandelt die euro-mediterrane MemoriaCarte der Stiftung WEM erstmals unter raumtheoretischen Aspekten. Inhalt:

  1. Der Euro-mediterrane Raum als funktionaler Raum
  2. Die Euromed-MemoriaCarte (‪ ‪www.euromed-memoriacarte.de‪ ‪)‪
  3. Räume und Orte
  4. Memoria: Erinnerung, Gedächtnis, Mahnung

Text in deutsch, Résumé en français:

„L’Euromed-MemoriaCarte, un projet initié dans le cadre de la
Fondation Espace des savoirs Europe-Méditerranée (Stiftung Wissensraum
Europa-Mittelmeer e.V., WEM), est une carte virtuelle des lieux de mémoire
« euro-méditerranéens », tant en Méditerranée au sens strict que dans ses
extensions en Europe et en Afrique subsaharienne. L’objectif de la carte,
correspondant aux objectifs de la Fondation WEM, est de contribuer au
développement d’une conscience « euro-méditerranéenne » par l’échange et
l’intégration des savoirs dans un espace partagé euro-méditerranéen. En ce qui
concerne particulièrement l’élaboration de la carte, il s’agit de contribuer à la
simplification et à la lisibilité de la masse et de la complexité des informations
en faisant appel à un système de codage et de symboles qui se réfèrent à
des lieux de mémoire. À travers ces lieux, chargés d’une superposition des
savoirs des cultures des deux rives de la Méditerranée, la carte ne visualise pas
seulement un héritage partagé mais aussi les enchevêtrements et le dynamisme
culturels de l’espace euro-méditerranéen. Parce que les lieux sont vus à la fois de façon géographique et topographique, se pose alors la question de savoir sila carte est vraiment partie prenante du « tournant topographique » ou plutôtd’un tournant « post-topographique » qui prend en compte à nouveau les faitséographiques et historiques. Ce thème, ainsi que les concepts d’espace, de lieu et de mémoire sont discutés à la fin de la contribution.“


2016 (Mai)

Artikel/ Article

Mohieddine Hadhri & François Pelletier
Le Moyen-Orient dans la Seconde Guerre mondiale: convoitises et rivalités des grandes puissances belligerantes
Der Nahe Osten im Zweiten Weltkrieg: Begehrlichkeiten und Rivalitäten der kriegführenden Großmächte

In: Guerres Mondiales et Conflits contemporains 2/2 016 (nr. 262: Moyen-Orient et conflits au XXe siècle), Paris: PUF, pp. 93-106

Die Autoren dieses Artikels in französischer Sprache untersuchen die Politik der Groß- und Weltmächte England, Frankreich, Sowjetunion und USA im Nahen Osten von 1939 bis 1945. Seit dem Sykes-Picot-Abkommen von 1916 war dies eine ‚balkanisierte‘, in ‚Einflusssphären‘ Englands und Frankreichs geteilte geopolitische Zone. Schon vor, insbesondere aber während des Kriegs versuchten sich Nazi-Deutschland und das faschistische Italien in die bisher von England und Frankreich beherrschte imperiale Nahostpolitik einzufädeln. Dann, von 1943 an, insbesondere aber seit der Konferenz von Yalta im Februar 1945, beherrschten die USA wesentlich das Geschehen und die Region.

Der Aufsatz enthält viele wenig bekannt Details, wie zum Beispiel zur Rolle der italienischen Propaganda über Radio Bari, die nicht müde wurde, die großen kulturellen Leistungen der arabisch-islamischen Welt hervorzuheben. Der italienische Imperialismus zielte damals nicht etwa nur auf Nord- und Ostafrika, sondern auch auf die Arabische Halbinsel, auf Saudi-Arabien, den Yemen und Hadramaut, dann auf den Irak oder gar, in Afrika, auf den Tschad. Dass sich Deutschland mit Rücksicht auf Italien, Vichy-Frankreich und seine Pläne im Osten trotz mancher Angebote aus der arabischen Welt zurückhielt, ist nicht überraschend. Dass Habib Bourguiba, damals in französischer Haft, schon im August 1942, also vor der deutschen Niederlage in El Alamein, seine Freunde in Tunesien anwies, mit den Alliierten gemeinsame Sache zu machen, ist vielleicht ebenfalls bekannt, dass er aber im Juni 1943 persönlich an den amerikanischen Präsidenten Roosevelt schrieb und gegenüber den freifranzösischen Herrschaftsansprüchen amerikanische Unterstützung erbat, dürfte eine nur wenigen vertraute Nachricht sein.

Die Autoren belegen, dass nach der Konferenz von Yalta die britisch-französischen ‚Begehrlichkeiten und Rivalitäten‘ zweitrangig werden. Die neuen Player heißen seit damals USA und Saudi-Arabien. Roosevelt und Ibn Saud trafen sich am 14. Februar 1945 an Bord des Kreuzers ‚Quincy‘ im Roten Meer: Amerika erhielt die gewünschten Militärbasen und Öl-Rechte auf der Arabischen Halbinsel, die Saudis das Versprechen der Amerikaner, die Araber bei ihrem Streben nach Unabhängigkeit gegenüber den alten europäischen Mächten zu unterstützen, unter saudischer Führung (d. Red.)

„Le Moyen-Orient a été l’un des théâtres d’opérations militaires de la Seconde Guerre mondiale. Le conflit révélait la dimension hautement stratégique de cette partie du monde : carrefour de communication entre les trois continents et objet d’ambitions rivales que les découvertes pétrolières récentes ne faisaient qu’aiguiser. Dès 1939, les Puissances de l’Axe avaient envisagé un partage du Moyen-Orient et de l’Afrique du Nord. Au cours d’une seconde phase, à partir des conférences de Téhéran en 1943 et de Yalta en 1945, le Moyen-Orient devenait l’objet de vives convoitises en vue d’un nouveau partage en « zones d’influence » entre les vainqueurs. Cet article se propose d’apporter quelques éclairages sur cette période, ainsi que sur la géopolitique des grandes puissances au Moyen-Orient, notamment en Arabie, devenue depuis la rencontre Roosevelt-Ibn Séoud en février 1945 une pièce maîtresse sur l’échiquier moyen-oriental.“ (Résumé de l’éditeur)


2016 (März) (2010)

Artikel/ Article

Petr Charvát (Plzen):
Alte Geschichte und die Schaffung eines euro-mediterranen Wissensraums – die tschechischen Länder.
Eine Fallstudie.

Dies ist die schriftliche, unveränderte Fassung eines Vortrags über die ersten Verbindungen zwischen Böhmen, Mähren und der islamische geprägten Welt im Mittelalter. Professor Petr Charvát, Geschichtswissenschaftler an der Westbömischen Universität Plzen und der Karlsuniversität Prag, Spezialist für Fremdkontakte der mittelalterlichen Zivilisation Europas, hat diesen Vortrag im Oktober 2010 auf der Gründungskonferenz der Stiftung Wissensraum Europa-Mittelmeer (WEM) in Rabat gehalten. Die darin vorgetragenen Kenntnisse sind wichtig für die Bestimmung des Raumgefüges des Erweiterten Euro-Afro-Mediterranen Raums, zu dem auch das östliche Mitteleuropa gehört.

Petr Charvát (Plzeň):
L´histoire ancienne et la constitution d´un espace des connaissances euro-méditerranéen – les pays tchèques, étude de cas.

C’est la version écrite d’une conférence sur les contacts entre la Bohême, la Moravie et le monde islamique au Moyen Age présentée par Pr Petr Charvát, historien à l’Université de la Bohème de l’Ouest à Plzen et à l’Université Charles, Prague, en octobre 2010 à la conférence de fondation de la Fondation WEM à Rabat. Charvát est spécialiste des contacts à distance de la civilisation europénne médiévale. Les connaissances élaborées par l’auteur sont importantes pour déterminer la structure spatiale de la zone euro-afro-méditerranéenne comprenant aussi l’Europe centrale.


2016 (Februar) (2013)

Artikel (Texte)/ Article (textes)

Petr Charvát – Ladislav Hrdlička – Claire Delery:
Andalusi sherds from Prague
(Andalusische Keramik in Prag)

In: Archeologické rozhledy LXV–2013, p 198–206

Der Euro-mediterrane Raum – dazu gehört im Sinne der Stiftung WEM e.V. auch Mitteleuropa. Prof. Petr Charvát, Universität Plzen (Tschechische Republik) ist Korrespondent der Stiftung WEM. Seine Forschungen sind ein wichtiger Beitrag zur Rekonstruktion der zahlreichen geschichtlichen Verbindungen Böhmens und Mährens zum engeren Mittelmeerraum und zur arabischen Welt. Charvát untersucht im vorliegenden Aufsatz zusammen mit anderen Wissenschaftlern andalusische Keramik aus dem mittelalterlichen Prag. Etwa zwischen 1250 und 1320 gab es einen bedeutenden Handel mit Luxusgütern aus dem arabischen Mittelmeerraum, mit denen sich die Oberschicht in Prag versorgte. Der Weg dieser Güter führte über die Seeroute entlang der atlantischen und Nordsee-Küste. Oder die Güter fanden ihren Weg nach Mitteleuropa im Gepäck jüdischer Reisender aus Prag und anderen Zentren.

„Two fragments of lustre-glaze tableware excavated at the Týn merchant inn in the Staré-Město quarter of Prague, the archaeological deposition context of which may be dated into the turn of the 13th and 14th century, represent products of Andalusi pottery workshops of 12th and early 13th centuries. The route by which this tableware service came to Prague is difficult to trace. It seems most logical to link the introduction of this luxury pottery with the wave of Andalusi products, especially precious textiles, supplying the highest circles of Bohemian society roughly between 1250 and 1320. This commercial operation might have followed up the trade ventures of Andalusi-oriented entrepreneurs furnishing customers of western Europe along the Atlantic coast with luxury items originating in Andalusi production plants. An alternative to this idea is represented by the possibility that the vessels came to Prague in the baggage of some of its Jewish residents.“ (Summary)


2016 (Februar)

Artikel (Diskussion)/ Article (discussion)

François de Bernard (Toulouse):
La „guerre contre le terrorisme“ remplace la politique. In: La Libre.be, 18. Februar 2016
(Der „Krieg gegen den Terrorismus“ ersetzt die Politik)

Dr. François de Bernard (Toulouse) ist Präsident des Groupe d’Etudes et de Recherches sur les Mondialisations (GERM), Tournefeuille, Frankreich, und Mitglied der Stiftung WEM. In der elektronischen Ausgabe der angesehenen belgischen Zeitung ‚La Libre Belgique‚ (La Libre.be) verurteilt de Bernard – aus französischer Sicht – mit starken Worten die Überlagerung, ja Verdrängung der notwendigen Diskussion über eine strategische Planung für den Euro-mediterranen Raum, ja, der Politik überhaupt, durch die alarmistische Formel vom „Krieg gegen den Terrorismus“. Er vergleicht dies mit dem seit vierzig Jahren anhaltende Reden über einen „Krieg gegen die Arbeitslosigkeit“. Die alles übertönende Rede vom „Krieg gegen den Terrorismus“ schaffe genau die alles erstickende Atmosphäre, die Bin Laden dem Westen angedroht habe. De Bernard warnt vor einem möglichen realen Krieg, der dann aber nichts anderes wäre als ein „einfacher, barbarischer Kampf, hirnlos, konzeptlos und fern aller strategischen Dimension“.

zu ‚La Libre Belgique


2016 (Januar) (1998)

Resümee (Texte)/ Résumé (textes)

Mohammed Lebbar (Fes):
Das vandalische Afrika zwischen byzantinischen Eroberungszügen und Aufständen der Mauren, 429-534 n.Chr.

Resümee (deutsch, 2016) der Dissertation Faculté des Lettres et des Sciences Humaines Saiss-Fès 1998

(Mohammed Lebbar (Fes): L’Afrique vandale entre les expéditions byzantines et les insurrections maures, 429-534 n.Chr.)

Résumée en français (avec bibliographie)

Professor Mohammed Lebbar (Fes), Korrespondent der Stiftung WEM, befasst sich in seiner arabischsprachigen Dissertation mit der Geschichte der Vandalen in Nordafrika 429-534 n. Chr. Dabei interessiert ihn besonders die Rolle der dort ansässigen Mauren (mehr unter der Rubrik „Texte/ Buch-Publikationen“)


2016 (Januar)

Artikel/ Article

Prof. Bakary Sambe, Universität Gaston Berger in Saint-Louis (Senegal), Vorstandsmitglied der Stiftung WEM, Präsident des Timbuktu Institute (Dakar), kommt in einem Artikel von dw.com als genauer Beobachter politisch-religiöser Entwicklungen in Afrika zu Wort und äußert sich pessimistisch über die Situation in Westafrika. Diese sei durch das Einwirken der mächtigen sufistischen Bruderschaften bisher einigermaßen stabil gewesen. Dies sei jetzt, wie die Ereignisse in Oouagadougou zeigten, nicht mehr gewährleistet.

Christine Harjes: Wie stabil ist Senegals moderater Islam?


2016 (2014)

Artikel (Texte)/ Article (textes)

Zwischen dem frühmittelalterlichen Mähren und Norditalien, insbesondere der See- und Handelsmacht Venedig bestand seit der Mitte des 9. Jahrhunderts ein vielfältiges Geflecht von wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen. WEM-Mitglied Prof. Petr Charvát, Universität Plzen (Tschechische Republik), hat sich damit auseinandergesetzt. Es war die Epoche der ‚Slawenapostel‘ Kyrill und Methodius, beide aus Saloniki, also aus dem engeren Mittelmeerraum. Eine wichtige Rolle für die Beziehungen Mährens zum Mittelmeer spielte, wie sich aus den Quellen erschließen lässt, der im Dienst des mährischen Herrschers Svatopluk stehende Priester Johannes de Venetiis. Charvát geht im Weiteren auch auf linguistische, kunstgeschichtliche und baugeschichtliche Spuren ein. Eingehender befasst er sich mit dem Handel, namentlich dem Sklavenhandel aus den slawischen Gebieten mit Venedig und dem Kalifat der Abbasiden in Bagdad. Ein Streiflicht fällt dabei auch auf das fast die ganze Alte Welt bis nach Südostasien hin umfassende Handels- und Wegenetz der Radhaniten.

Petr Charvát (Plzen):
A montibus usque ad mare: Moravia and Venice in the 9th Century.

In: Pavel Kouril et al. (eds.): The Cyril and Methodius Mission and Europa. 1150 Years since the Arrival of the Thassaloniki Brothers in Great Moravia. Brno: The Institute of Archaeology of the Academy of Sciences in the Czech republic 2014, S. 234-238.


2016 (Nov. 2015)

Dossier/ Dossier

Anlässlich des 70. Jahrestags der Gründung der UNO gibt Prof. Mohieddine Hadhri, Universität La Manouba/ Tunis, Vorstandsmitglied der Stiftung WEM e.V., einen Überblick über die Geschichte der Vereinten Nationen, speziell der UNESCO. Er geht dabei insbesondere auf die Leistungen der UNESCO im Bereich der Bildung wie auch des Schutzes von Kulturgütern ein. Dabei hebt er die guten Beziehungen Tunesiens zur UNESCO seit 1956 und deren Rolle bei der archäologischen Sicherung Karthagos hervor. Mit Trauer und Skepsis betrachtet er die Verwüstung des kulturellen Welterbes in Mesopotamien seit 1991. In einem zweiten Teil seines Dossiers stellt er die berühmte Erklärung der UNESCO zur kulturellen Vielfalt (2001) in den Mittelpunkt und fordert eine Rückbesinnung auf die dort aufgerufenen Werte: die wechselseitige Abhängigkeit der Kulturen (und Ökonomien), die Stärkung kultureller Identitäten, den Kampf gegen Vorurteile und die Verweigerung kulturellen Zusammenwirkens, die Akzeptanz plurikultureller Gesellschaften. Das Dossier schließt mit einer Reihe von Vorschlägen für eine neue kulturpolitische Initiative in diesem Sinne, insbesondere im euro-mediterranen Raum. Unter anderem schlägt Hadhri vor: die Einrichtung kultureller ‚Kulturbrücken‘ zwischen Nord un Süd, eine Art Marshall-Plan für kulturellen Austausch, Förderung eines universellen Humanismus durch Aufwertung der großen Kunstwerke des Welterbes sowie geschichtlicher Persönlichkeiten sowie von Symbolen, die in diesem Sinne gewirkt haben und wirken.

Mohieddine Hadhri:
L’UNESCO et la Traversée du siècle. Un monde plus que jamais à reconstruire.

In: La Presse (Tunis), 14 nov 2015.

2015

2015 (August)

Artikel/ Article

Bernd Thum (Heidelberg/ Karlsruhe)
From the Euro-Mediterranean Partnership towards a Geopolicy of the Wider Euro-Mediterranean Area as a ‚Functional Space‘

In: Udo Steinbach, Rupert Graf Strachwitz, Piero Antonio Rumignani (Eds.):
Europe and the Mediterranean. Talking, Learning, Working, and Living together (2)

Berlin: Maecenata Stiftung 2015, p. 30-35 (= Europa Bottom-up. Arbeitspapiere zur europäischen Zivilgesellschaft/ European Civil Society Working Papers, Nr. 12)

Content:

(1) The concept of a ‚functional space‘ and its relevance for a multilateral, cooperative and non-objectivist geopolicy.

(2) The Mediterranean area as an object of ‚classic‘ and perhaps ‚pot-classic‘ geopolitics.

(3) How can the wider Euro-Mediteranean area – from Dublin to Damascus, from the Niger to the North Cape – be perceived as a functional space? Some social, economic and cultural references.

(4) Which geopolicy should be proposed for the Wider Euro-Mediterranean Area?

Prof. Thum (Karlsruher Institut für Technologie/ KIT) ist Präsident der Stiftung WEM e.V.


2014

2014

Buch-Publikationen

Gerd Ulrich Bauer und Bernd Thum (Hrsg.):
Kulturelle Faktoren der Geopolitik.

In Kooperation mit dem ifa (Institut für Auslandsbeziehungen), Stuttgart und Berlin.

Stuttgart: ifa 2014, 180 S.

„[…] wir sollten kritisch darüber nachdenken, ob kulturelles Denken und eine Analyse von Geopolitik aus kultureller Sicht der Diskussion nicht etwas Entscheidendes beisteuern kann und in Zeiten der Globalisierung über die variable Geometrie von Allianzen hinaus die herkömmliche, stets konfliktträchtige Geopolitik verändern könnte. In einem so veränderten Konzept von Geopolitik käme dem Kulturdialog eine wesentliche Rolle zu […]“ (aus dem Vorwort von Ronald Grätz, Generalsekretär des ifa, Gründungsmitglied der Stiftung WEM e.V. und Vorsitzender des Beirats der Stiftung).

Dr. Bauer und Prof. Thum sind Mitglieder der Stiftung WEM e.V.


2014

Buch-Publikationen

Yamina Bettahar/ Marie-Jeanne Choffel-Mailfert (dir.):
Les universités au risque de l’Histoire. Principes, configurations, modèles.

Nancy: PUN – Edulor 2014

Die Aufsätze dieses Bandes befassen sich mit den tiefgreifenden Veränderungen, die die Universitäten weltweit zu meistern haben. An Beispielen aus Europa, USA, Japan und Chile, und bezogen auf mehrere Disziplinen (Geschichte, Soziologie, Philosophie, Informations- und Kommunikationswissenschaften) , wird aufgezeigt, dass der Wandel im Einzelnen zwar stark von wirtschaftlichen Bedingungen geprägt ist, aber keinesfalls nur ökonomischen Prinzipien folgt. Der Band beleuchtet neben Globalisierungs- und Uniformisierungstendenzen auch spezifische geschichtliche Dispositionen und die Bedeutung persönlicher Entscheidungen denkender und handelnder Menschen.

Die Herausgeberinnen sind Forscherinnen am Laboratoire d’Histoire des Sciences et de Philosophie – Archives Henri Pointcaré (Nancy) sowie Associées am Mainson de l’Homme Lorraine. Yamina Bettahar ist Vorstandsmitglied der Stiftung WEM.

Inhalt:

  1. Présentation générale
  2. Les fondements de l’université républicaine
  3. Comparaisons internationales. Diffusion des modèles
  4. Internationalisation et new management

2014

Buch-Publikationen

Johannes Ebert/ Ronald Grätz (Hrsg.):
Menschenrechte und Kultur. Das Menschenrecht auf Kultur

Göttingen: Steidl Verlag 2014

Dies ist der dritte Band der Reihe ‚Perspektive Außenkulturpolitik‘, einer Kooperation des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa), Stuttgart und Berlin, und des Goethe-Instituts. Herausgeber sind die beiden Generalsekretäre Ronald Grätz und Johannes Ebert. Die Beiträge behandeln unter anderem die Frage nach der Universalität der Menschenrechte, der Rolle von Bildung und Kultur für die Entwicklung gesellschaftlicher und individueller Urteils- und Handlungsfähigkeit, die Bedeutung kultureller Vielfalt als Menschenrecht und Aufgabe, die Umsetzung menschenrechtlicher Prinzipien in Konfliktsituationen, die Menschenrechte im Dialog der Zivilgesellschaften, Menschenrechte als Grundlage kultureller Identität in pluralen Gesellschaften sowie weitere Aspekte.

Aus dem Vorwort: „So einfach ist es nicht mit der Universalität, auch wenn die einzelnen Artikel [der Menschenrechtsdeklaration] auf den ersten Blick noch so überzeugend und nicht anzweifelbar erscheinen: Und noch etwas wird klar: Die Menschenrechte sind ein im ständigen Werden begriffenes Projekt […].“

Ronald Grätz ist Gründungsmitglied und Vorsitzender des Beirats der Stiftung WEM e.V.


2014

Buch-Publikationen

Bruno Figliolo e Pinuccia F. Simbula (ed.):
Interscambi socio-culturali ed economici fra le Città marinare d’Italia e l’Occidente dagli osservatorî mediterranei.

Atti del Convegno Internazionale di Studi, Amalfi, 14-16 maggio 2011.

Amalif: Presso la Sede del Centro 2014

Eine Veröffentlichung des Centro di Cultura e Storia Amalfitana, Amalfi, Partner der Stiftung WEM e.V.


2014

Buch-Publikationen

Sarhan Dhouib (Hrsg.):
Demokratie, Pluralismus und Menschenrechte. Transkulturelle Perspektiven

Velbrück Wissenschaft, Weilerswist 2014
284 Seiten • € 29,95 • ISBN 978-3-942393-69-0

Der Sammelband dokumentiert die Akten einer interdisziplinären Tagung, die im Rahmen des DAAD-Transformationsprogramms 2012 in der Nationalbibliothek in Tunis stattgefunden hat.

Der dem WEM verbundene Autor, Dr. Sarhan Dhouib, studierte Philosophie an den Universitäten Sfax (Tunesien) und Paris 1 – Sorbonne und promovierte im Jahre 2008 an der Universität Bremen. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Kassel. Seine Arbeitsgebiete sind: Kant und der Deutsche Idealismus (insbesondere Schellings Philosophie), Menschenrechts- und Gerechtigkeitsdiskurse, Arabisch-islamische Philosophie, Interkulturelle Philosophie und Ideengeschichte des arabisch-islamisch-europäischen Kulturtransfers. 2011 erhielt er den Nachwuchspreis für Philosophie des Goethe-Instituts.

Dr. Dhouib ist ein Partner der Stiftung WEM e.V.


2014

Buch-Publikationen

EUNIC, Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) e.V. und Europäische Kulturstiftung (EFC) Amsterdam (Hrsg.):
Europa von Außen. Erwartungen an die europäische Außenkulturpolitik.

Redaktion: William Billows und Sebastian Körber. Göttingen: Steidl 2014 (= Kulturreport, vol 6, EUNIC Jahrbuch 2013/2014)

Der Band liegt auch in Englisch vor:

Europe from the Outside. Expectations of Europe’s External Cultural Relations.

Mit der großen Konferenz „Culture in EU External Relations“, die am 7. und 8. April 2014 in Brüssel stattfand, ist ein entscheidender Schritt hin zur Begründung einer eigenständigen ‚europäischen‘ Auswärtigen Kulturpolitik erfolgt. Diese soll im Bereich des Europäischen Auswärtigen Dienstes (European External Action Service) angesiedelt werden. Auf der Website des WEM wird darüber berichtet werden. Pünktlich zur Konferenz wurde der vorliegende Band publiziert. WEM-Mitglieder haben daran mitgeschrieben. Empfohlen wird in diesem Sinne insbesondere die Lektüre der Beiträge von Sebastian Körber, zu den euro-mediterranen Beziehungen insbesondere die Beiträge von Anis Ben Amor (und Edmund Ratka) und Isabel Schäfer (s.u.).

Sebastian Körber, Anis Ben Amor und Isabel Schäfer sind Mitglieder der Stiftung WEM e.V.

„Kultur ist mehr als ein Buch oder Theaterstück: Kultur öffnet Türen und baut Brücken zu den Menschen in der Welt. Aufstrebende Wirtschaftsmächte wie Indien, Brasilien oder Südkorea haben das Potenzial der Kultur in den Außenbeziehungen erkannt und bauen ihre Außenkulturpolitik bereits aus. Europa hat mit seiner Demokratieerfahrung, Menschenrechtstradition sowie seiner Praxis der friedlichen Koexistenz viel zu bieten und sollte weltweit mehr in Kulturbeziehungen investieren. Welche außenkulturpolitischen Initiativen braucht der Kontinent und welche Erwartungen gibt es hierzu weltweit? 30 Autoren aus 20 Ländern geben Antworten.“
Inhalt

VORWORT

  • Auswege aus der Midlife Crisis.
    Von Sebastian Körber, S. 4

1. KAPITEL: KONVERSATION WELTWEIT – DER ALTE KONTINENT IM ZEIT ALTER DES WORLD WIDE WEB UND NEUER
GLOBALER AKTEURE.

  • Was als neue globale Gesprächskultur auf uns zukommt.
    Von Frédéric Martel, S. 10
  • Eine kosmopolitische Vision für die Zukunft .
    Von Isabelle Schwarz, S. 19

2. KAPITEL: BOTSCHAFTEN AUS DER WELT –
ERWARTUNGEN AN DIE EUROPÄISCHE AUSWÄRTIGE KULTURPOLITIK

Mittelmeer

  • Energie und Frieden.
    Von Claus Leggewie, S. 28
  • Tunesischer Tsunami und danach.
    Von Abdelwahab Hiba Hechiche, S. 39
  • Sehnsucht nach Emanzipation.
    Von Anis Ben Amor und Edmund Ratka, S. 49
  • Die Gunst des Frühlings.
    Von Isabel Schäfer, S. 55

Naher- und Mittlerer Osten

  • Keim der Annäherung .
    Von Azita Ebadi, S. 64
  • Überwindung der Opferrolle.
    Von Yazid Anani, S. 69

Afrika

  • Am Puls des Kontinents.
    Von Peter Kimani, S. 75
  • Region der schnellen Veränderungen
    Von Farai Mpfunya, S. 82
  • Die Grenzlandschaften von Hip-Hop.
    Von Nannette Abrahams, S. 87
  • Begegnung auf Augenhöhe.
    Von Georgina Thomson, S. 93

Asien

  • Demokratie – ein großes Fragezeichen.
    Von Yang Lian, S. 101
  • Der Welt zuhören.
    Von Natalia Chaban, S. 108
  • Nationale Identität versus postmoderner Skeptizismus.
    Von Myra C. Beltran, S. 114
  • „Was weich ist, ist stark“.
    Von Gerhard Sabathil und Wenwen Shen, S. 120

Europa

  • Im Zug der Europäischen Union.
    Von Slavenka Drakulić, S. 125
  • Das Spiel der Ukraine mit Europa.
    Von Andrej Kurkow, S. 131
  • „Russland ist viel besser, als du denkst“ .
    Von Valery Nechay, S. 138

Amerika

  • Raumschiff im Wandel.
    Von Ladislau Dowbor, S. 143
  • Die Bedürfnisse Lateinamerikas.
    Von Carlos Ornelas, S. 148
  • Mit gutem Beispiel voran.
    Von Bernd Reiter, S. 153
  • Erinnern und vergessen .
    Von Roland Benedikter, S. 160

3. KAPITEL: MIT EUNIC IN DIE WELT – EINE ROADMAP FÜR DAS NETZWERK

  • Asiens kulturelle Revolution und Europa.
    Von Katelijn Verstraete, S. 172
  • Gemeinsam ins Jahrhundert des Südens.
    Von Katharina von Ruckteschell-Katte, S. 181
  • Praxistest am Kap.
    Von Hanna Schühle, S. 187
    Operndorf Afrika, S. 190
  • EUNIC-Jahresbericht
    Von Charles-Etienne Lagasse und Helena Kovarikova, S. 192
  • Impressum, S. 203

2014

Diskussion, Artikel

Bernd Thum (Karlsruhe/ Heidelberg):
Eine Geopolitik funktionaler Räume. Der Erweiterte Mittelmeerraum als Beispiel.

In: WIKA-Report 2 (2014), Stuttgart, Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), S. 17-35

Integraler Text online auch über:

oder

Bernd Thum: Geopolitik funktionaler Räume – Sonderdruck WIKA-report 2-2014

Inhalt:

Der Mittelmeerraum als Objekt klassischer und vielleicht ‚postklassischer‘ Geopolitik – Das Konzept des funktionalen Raums und seine Bedeutung für eine andere multilaterale, partnerschaftliche und nicht objektivistische Geopolitik – Wie lässt sich der Euro-Mediterrane Raum als ein funktionaler Raum erkennen? – Kulturelle Faktoren einer Geopolitik funktionaler Räume: Der Euro-mediterrane Raum und seine Organisation – Literatur

Prof. Dr. Bernd Thum ist Präsident der Stiftung WEM.


2014

Diskussion, Artikel

Zwischen dem frühmittelalterlichen Mähren und Norditalien, insbesondere der See- und Handelsmacht Venedig bestand seit der Mitte des 9. Jahrhunderts ein vielfältiges Geflecht von wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen. WEM-Mitglied Prof. Petr Charvát, Universität Plzen (Tschechische Republik), hat sich damit auseinandergesetzt. Es war die Epoche der ‚Slawenapostel‘ Kyrill und Methodius, beide aus Saloniki, also aus dem engeren Mittelmeerraum. Eine wichtige Rolle für die Beziehungen Mährens zum Mittelmeer spielte, wie sich aus den Quellen erschließen lässt, der im Dienst des mährischen Herrschers Svatopluk stehende Priester Johannes de Venetiis. Charvát geht im Weiteren auch auf linguistische, kunstgeschichtliche und baugeschichtliche Spuren ein. Eingehender befasst er sich mit dem Handel, namentlich dem Sklavenhandel aus den slawischen Gebieten mit Venedig und dem Kalifat der Abbasiden in Bagdad. Ein Streiflicht fällt dabei auch auf das fast die ganze Alte Welt bis nach Südostasien hin umfassende Handels- und Wegenetz der Radhaniten.

Petr Charvát (Plzen):
A montibus usque ad mare: Moravia and Venice in the 9th Century.

In: Pavel Kouril et al. (eds.): The Cyril and Methodius Mission and Europa. 1150 Years since the Arrival of the Thassaloniki Brothers in Great Moravia. Brno: The Institute of Archaeology of the Academy of Sciences in the Czech republic 2014, S. 234-238.


2014

Diskussion, Artikel

Isabel Schäfer (Berlin/ Bonn):
A Matrix for Mediterranean (Area) Studies – Towards an Interdisciplinary Approach in the Post-„Arab Spring“ Context.

In: Mediterranean Review 7 (2014), p. 57-89

Aus dem Schlusswort:
„The above-described draft for a matrix of analysis for the Mediterranean refers to reinterpreting Fernand Braudel’s comprehensive approach, and adapting it tothe realities and challenges of the twenty-first century. This Mediterranean matrix could serve as an instrument for empirical research on the Mediterranean area, by combining social sciences with other disciplines (history, ecology, geography, anthropology, Islamic studies, mathematics, natural science etc.), in order to develop a systematic and coherent analysis framework, contrasting with the heterogeneity of the Mediterranean region.“

WEM-Mitglied Isabel Schäfer entwirft in ihrem Artikel eine Matrix für die dringend notwendige Erforschung des euro-mediterranen Raums bis hin zu den Golf-Staaten und Sahel-Afrika. Die Matrix führt die dafür notwendigen Disziplinen sowie die zentralen Themen zusammen. Die entstehende Mediterranistik mag hier fächerübergreifende Anregungen finden.


2014

Diskussion, Artikel

Polylog 32 (Winter 2014)
Andalusien

Mit einer Einleitung von Sarhan Dhouib und Hans Schelkshorn

und Beiträgen von Mohamed Turki, Rosa María Menokal, Antolín Sánchez Cuervo und Mohamde Esbahi sowie einem Gespräch zwischen Andreas Speer und Mohamd Turki.

Prof. Sarhan Dhouib, Universität Kassel, ist Mitglied der Stiftung WEM (2016)


2014

Rezensionen

Claus Leggewie:
Zukunft im Süden. Wie die Mittelmeerunion Europa wiederbeleben kann.

Hamburg: Edition Körber-Stiftung 2012

Rezension von

Bernd Thum:
Über den Rand hinaus geblickt.

In: WIKA-Report (Band 2): Kulturelle Faktoren von Geopolitik. Stuttgart: ifa 2014, S. 165-167


2014 (Dezember)

Diskussion, Artikel

Colloque international/ Internationales Kolloquium

Observatoire Arabe des Religions et des Libertés, Chaire UNESCO des études comparatives de religions et Konrad-Adenauer-Stiftung

Les Religions et le „Nouvel Ordre mondial“. La paix et la violence.

Die Religionen und die neue Weltordnung. Frieden und Gewalt

Gammarth/ Tunis, 12 – 13 Décembre 2014

Direction: Dr. Hardy Ostry (Fondation Konrad Adenauer, Tunis) et Prof. Mohamed Haddad (Observatoire Arabe des Religions et des Libertés). Prof. Haddad est vice-président de la Fondation WEM


2014 (November)

Diskussion, Artikel

Vortrag/ Communication

Alpha Amadou SY (Saint-Louis, Sénégal)

Identité et universalité dans la pensée philosophique de Senghor

Colloque „Léopold Sédar Senghor, l’universel“ – Université Cheikh Anta Diop, Dakar, 23-26 novembre 2014

http://www.ichrono.info/index.php/blog/item/527-identite-et-universalite-dans-la-pensee-philosophique-de-senghor-alpha-amadou-sy-colloque-senghor-l-universel-ucad-23-26-11-2014
  1. L’équation identitaire ou le moment allemand de la pensée de Senghor
  2. Une universalité piégée par le particularisme
  3. Le village planétaire comme antinomique à la civilisation de l’universel

Identität und Universalität im philosophischen Denken Senghors.

Vortrag auf dem Kolloquium „Léopold Sédar Senghor, l’universel“ – Université Cheikh Anta Diop, Dakar, 23-26. November 2014

Übersetzung aus dem Französischen in Vorbereitung/ traduction en allemand en préparation

Alpha Amadou SY, philosophe/ écrivain, ami de la Fondation WEM, est auteur de plusieurs publications. Il est professeur de philosophie. animateur de café-philo, conférencier et acteur culturel. Il est présentement formateur au Centre régional de formation des personnels de l’éducation de Saint-Louis.


2014 (Juli)

Diskussion, Artikel

Abdellatif Bousseta (Tanger):
Anmerkungen zu Fawzi Boubias Roman ‚Heidelberg – Marrakesch einfach‘ (1998) (in Arabisch)

„قراءة في كتاب :“ مراكش- هايدلبرغ ، إياب فقط
للكاتب المغربي باللغة الألمانية فوزي بوبية
عبد اللطيف بوستة

Druckfassung eines Konferenzbeitrags (2014) von WEM –Mitglied Abdellatif Bousseta in Arabisch


2014 (Mai)

Diskussion, Artikel

Radio-Vortrag

Prof. Dr. Kurt-Jürgen Maaß
Der Euro-islamische Dialog in der Krise

Sendezeit: Sonntag, 25. Mai 2014, 07.45 h .
Der Vortrag kann auch später über die Website der Tele-Akademie gehört werden:
Prof. Maaß (Universität Tübingen) hat in seiner Amtszeit als Generalsekretär am Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), 1998 bis 2008, das Projekt ‚Euro-islamischer Kulturdialog‘ ins Leben gerufen. Er ist Gründungsmitglied der Stiftung WEM e.V.

In der Ankündigung des Vortrags heißt es:
„Europa und die islamisch geprägte Welt haben ein gestörtes Verhältnis. Positiven europäischen Stichwörtern wie Urlaubsreisen, Stoffen, Teppichen, Schmuck, Kunst, Film, Literatur stehen negative wie religiöse Zersplitterung und innerreligiöse Konflikte, politische Gewalt, Fanatismus, Salafismus, Radikalisierung, und Terror gegenüber. Islamische negative Stichwörter sind Kreuzzüge, Kolonialismus, Krieg, Gewalt, Völkerverletzung, Kooperation mit islamischen Diktatoren, der Israel-Palästina-Konflikt, Islamophobie.
Vertreter der islamischen Zivilgesellschaften, so Kurt-Jürgen Maaß, wollen aber den Dialog mit dem Westen, wollen mehr (vor allem akademischen) Austausch von Menschen, objektivere Medienberichterstattung, eine gegenseitige Schulbuchrevision, Gespräche und Austausch über gute Regierungsführung, Rechtssicherheit, Menschenrechte, Gleichberechtigung der Frauen, Korruptionsbekämpfung ….“


2014 (Mai)

Diskussion, Artikel

Vorlesungsreihe (20. Mai 2014)

Dr. Mustapha Tilioua (Errachidia), Mitglied im Beirat der Stiftung WEM, ist der Direktor des Centre Tarik Ibn Zyad. Dies ist eine marokkanische Kultur- und Wissenschaftsorganisation, die bei der Gründung der Stiftung Wissensraum Europa-Mittelmeer (WEM) im Oktober 2010 in Rabat eine wichtige, unterstützende Rolle übernommen hatte. Zusammen mit der Association Medistone und der Faculté Polydisciplinaire d‘ Errachidia, einer Einrichtung der Université Moulay Ismaïl, Meknes, organisiert das Centre Tarik Ibn Zyad, vertreten durch Dr. Tilioua, eine

Vorlesungsreihe zum Thema „Antikes Erbe und antike Geschichte Marokkos“

Conférences sur le patrimoine et l’histoire antiques du Maroc

Dr Mustapha Tilioua, directeur du Centre Tarik Ibn Zyad et membre du Conseil de la Fondation Espace du Savoir Euro-Méditerranéen (WEM), est membre du comité d’organisation. Le Centre a soutenu la fondation de la WEM qui s’est tenu à Rabat en octobre 2010. Il est encore un de ses partenaires maghrébins.

Aus dem Programm :

„Die Organisation dieser Konferenzen zur antiken Geschichte kommt in einem Augenblick, an dem Marokko in eine demokratische Übergangsperiode eintritt, an der es auch erlaubt ist, Tabus aufzuheben, die auf zahlreichen Identitätsproblemen lagen, und auf der Grundlage wissenschaftlicher und objektiver Kriterien zu einer neuen Lektüre der der Geschichte Marokkos voranzuschreiten. Archäologische Forschungen zum antiken Erbe Marokkos haben sich seit kurzem ständig erweitert, sowohl räumlich als auch epochal. Sie haben dabei , an der Oberfläche wie in der Tiefe, zahlreiche neue Wissensdaten erbracht und so unsere Kenntnis der prä-islamischen Geschichte Marokkos wesentlich erweitert.“

Extrait du programme:

« L’organisation de ces conférences traitant de l’histoire antique survint à un moment où
le Maroc entame une période de transition démocratique ayant permis de lever des tabous sur un grand nombre de problèmes identitaires et de procéder à une nouvelle lecture de l’histoire du Maroc sur la base de critères scientifiques et objectifs. En fait, les recherches archéologiques sur le patrimoine antique du Maroc n’ont cessé de s’étendre récemment dans l’espace et dans le temps ; elles ont révélé en surface et en profondeur la présence de nouvelles données ayant accru
dans une large mesure nos connaissances sur le l’histoire préislamique du Maroc. »


2014 (Mai)

Diskussion, Artikel

Ausstellung/ Exposition

Imperium der Götter. Isis, Mithras, Christus.
Kultur und Religionen im Römischen Reich

L’empire des dieux.
Isis – Mithra – christianisme: cultes et religions dans l’Empire romain

Karlsruhe, Badisches Landesmuseum,
bis 18. Mai 2014 im Schloss Karlsruhe
jusqu’au 18 mai 2014 au Château de Karlsruhe

Das Badische Landesmuseum Karlsruhe wird von WEM-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Harald Siebenmorgen geleitet, der schon mehrere große Ausstellungen zu Geschichte und Kultur des Mittelmeerraums initiiert und organisiert hat (zu Kreta, zu Hannibal, zu den Vandalen in Nordafrika u.a.). Diesmal widmet sich eine Ausstellung den so genannten orientalischen Kulten und Religionen Roms, „anhand aktueller Forschungen unter völlig neuen Gesichtspunkten“.

Les dieux arrivent ! Sous la direction du professeur Harald Siebenmorgen, membre du bureau exécutif du WEM, le Badisches Landesmuseum Karlsruhe consacre une nouvelle exposition aux cultes et religions dits orientaux et poursuit ainsi sa série de grandes manifestations consacrées à la civilisation de la Rome impériale.


2014 (April)

Diskussion, Artikel

Vier Workshops

Das Weiße Meer – Literaturen rund ums Mittelmeer.
Identitäten im Fluss – Identities in Motion

Bibliotheca Alexandrina, Alexandria (Ägypten), 26. und 27. April 2014
Diese Veranstaltung ist ein Projekt der dem WEM in euro-mediterraner Partnerschaft verbundenen Allianz Kulturstiftung sowie des Literarischen Colloquiums Berlin in Kooperation mit der Doum Cultural Foundation und der Bibliotheca Alexandrina Aus der Pressmitteilung vom 23. April 2014: „Nach Gastspielen in Triest (2012) und Tirana (2013) macht die literarische Veranstaltungsreihe ‚Das Weiße Meer – Literaturen rund ums Mittelmeer‘ nun für zwei Tage Station in der Bibliothek von Alexandria. Das erste Mal werden die Autoren und Autorinnen von den südlichen Küsten auf das „weiße Meer“ blicken, der arabische Name für das Mittelmeer.

Unter dem Titel »Identitäten im Fluss« werden ägyptische, deutsche, französische und kroatische SchriftstellerInnen in Workshops und öffentlichen Veranstaltungen gemeinsam mit 60 ausgewählten Journalisten, Künstlern und Wissenschaftlern die gesellschaftlichen und kulturellen Ausgangsbedingungen gegenwärtiger Bild- und Textproduktion diskutieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die multiplen kulturellen Identitäten, die sich bis heute rund um das Mittelmeer entwickelt haben und die gegenseitige Wahrnehmung von Arabern und Europäern bis heute beeinflussen.

Geprägt durch die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Ägypten hat sich eine Kultur der Interaktion entwickelt, in der soziale Medien eine fundamentale Rolle spielen. Die Konferenz kann daher auch auf Facebook und Twitter sowie auf der Website dasweissemeer.eu live verfolgt werden.“


2014 (Frühjahr)

Diskussion, Artikel

Artikel

WEM-Mitglied Rachid Boutayeb (Berlin/ Rabat) ist Philosoph, Kulturwissenschaftler und Publizist. Im aktuellen Heft von ‚Lettre International‘ (104, Frühjahr 2014) schreibt er über

Orgasmus und Gewalt.
Der Islam – Schrift, Körpermord und die Verdrängung des Weiblichen.

Unter der Rubrik ‚Islam. Demokratie, Freiheit‘ finden sich als weitere Beiträge:

James Harkin
Neue Medien in Syrien
Mit Facebook, Skype und Smartphones unterwegs im Bürgerkrieg

Roger Friedland
Körper des Osmanen
Religion, Frauen, Lesezirkel, Minderheiten und die türkische Demokratie

Abdelwahab Meddeb
Verfassung und Religion.
Tunesien verteidigt sich gegen amerikanisch unterstützten Islamismus


2014 (Januar)

Diskussion, Artikel

Artikel

Ein Marokkaner bricht zu einer Forschungsreise nach Israel auf und berichtet darüber, mit eigenwilliger Wahrnehmung, in der Berliner ‚Jüdischen Zeitung‘ (Monatszeitung)

Mohammed Khallouk
Reise nach Jerusalem.

Der Politologe und Islamwissenschaftler Khallouk ist seit 2010 Beauftragter für wissenschaftliche Expertise des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD).


2013

2013/ 14

Bernd Thum (Karlsruhe/ Heidelberg) (dir.):
Au tournant d’une époque – l’Europe, la Méditerranée et le monde arabe

Édition ifa Culture et Politique Extérieure

À la demande de ifa
(Institut für Auslandsbeziehungen/ ifa, Stuttgart)

Ifa: Stuttgart 2013
ISBN 978-3-921970-74-4

Version française de la publication :

Bernd Thum (Hrsg.)
An der Zeitenwende –
Europa, das Mittelmeer und die arabische Welt.
Stuttgart: ifa 2012 (ifa-Edition Kultur und Außenpolitik)
ISBN 978-3-921970-88-1
http://www.ifa.de/fileadmin/pdf/edition/zeitenwende.pdf

Pr Bernd Thum est président de la Fondation WEM.


2013

Diskussion, Artikel

Akkon und Böhmen

Die Stiftung Wissensraum Europa-Mittelmeer (WEM) arbeitet an einem erweiterten Raumverständnis des euro-mediterranen Raums. Mit zahlreichen Verbindungen gehört auch Mittel- und Osteuropa zu diesem Raum. Die Kenntnis dieser Verbindungen bedarf einer Archäologie, an der auch der WEM mitwirken wird. Gründungsmitglied Prof. Dr. Petr Charvát, Altorientalist und Historiker an der Westböhmischen Universität Plzeň (Pilsen), macht auf den Fund einer mittelalterlichen böhmischen Münze in Akkon aufmerksam und damit auf „the multiple contacts between Bohemia and the Latin East in the thirteenth century“:

Robert Kool, Borys Paszkiewicz and Edna J. Stern:
An Unrecorded Bohemian Saint Christopher Penny from Montmusard, Acre

Zu Petr Charvát: http://www.ik-morphomata.uni-koeln.de/organisation/fellows/detail.html?m=126&cHash=5d583a5ad560ebdace41c5e90a8f82cc


2013

Rachid Boutayeb/ Michael Roes:
Der eifersüchtige Gott. Ein Gespräch

Aschaffenburg: Alibri-Verlag 2013, 91 S.

„Ein philosophisches Gespräch über Religion, über Gottesbilder, Ironie, Politik und den säkularen Staat. In diesem „west-östlichen“ Dialog treffen sich zwei Intellektuelle mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund und reflektieren die Möglichkeit von Aufklärung“ (Verlag)

Rachid Boutayeb ist Mitglied der Stiftung WEM e.V.


2013

Buch-Publikationen

Frank Meier/ Ralf Schneider:
Erinnerungsorte – Erinnerungsbrüche. Mittelalterliche Orte, die Geschichte mach(t)en.

Ostfildern, Thorbecke 2013, 320 S.

Der von Frank Meier und WEM-Mitglied Ralf Schneider herausgegebene Band enthält eine wesentliche Zahl von Artikeln zu Orten in Europa, die auch ‚euro-mediterrane‘ Erinnerungsorte sind oder werden sollten, wie Monte Cassino, Viterbo, Canossa, Sutri u.a.. Manche dieser Orte werden sich auf der ‚Virtuellen Landkarte euro-mediterraner Erinnungsorte‘, einem Projekt der Stiftung WEM, wiederfinden (siehe dazu auf dieser Webseite die Rubrik ‚Projekte‘). Das Buch, in dessen Einleitung auf den Euro-Mediterranen Raum Bezug genommen wird, ist auch ein Beitrag zur Konzeption von Begriffs- und Arbeitsfeld ‚Erinnerungsorte‘, indem es „Erinnerungsbrüche, Verschiebungen und neu einsetzende Traditionen“ ins Zentrum des Interesses rückt.

Dr. Schneider ist Mitglied der Stiftung WEM e.V.


2013

Buch-Publikationen

Mounir Fendri
Der Nordafrika-Vortrag Christian Gottlieb Ludwigs.
Ein Beitrag zum deutschen Maghreb-Bild im 18. Jahrhundert.

Mit dem Text des Vortrages vor dem Dresdner Kurfürstenhof an der Universität Leipzig im Oktober 1767.
(= Oskar Walzel Vorlesungen)

Dresden: Technische Universität Dresden 2013, 89 S.
(ISBN 978-3-942411-85-1)

WEM-Mitglied Prof. Mounir Fendri (Universität La manouba/Tunis) untersucht ein Zeugnis der sächsischen Nordafrika-Expediton Augusts des Starken 1731-1733. „Aus der Sicht des tunesisch-maghrebinischen Germanisten (…) ist sie nicht zuletzt die erste große Begegnung zwischen deutscher Wissenschaft und maghrebinischer Realität , zumal in gesellschaftlicher, kultureller und politischer Hinsicht“.

Prof. Fendri (Tunis) ist Gründungsmitglied der Stiftung WEM e.V.


2013

Buch-Publikationen

Rachid Boutayeb (Berlin):
Kritik der Freiheit: Zur „ethischen Wende“ von Emmanuel Lévinas

(= Alber Thesen Philosophie)
Taschenbuch, 208 S.
Freiburg i.Br., Verlag Karl Alber 2013

(ISBN-10: 3495486070 – ISBN-13: 978-3495486078)

Kurzbeschreibung des gerade erschienenen Buchs von WEM-Mitglied Rachid Boutayeb:: „Rachid Boutayeb versteht die philosophische Arbeit von Levinas als Kritik der Freiheit. Und die ‚Kritik‘ der Freiheit ist eine Auseinandersetzung mit dem System der Freiheit des deutschen Idealismus einerseits und den phänomenologischen, existentialistischen und humanistischen Traditionen, die dieses System geerbt haben, andererseits. Es handelt sich um eine ‚Kritik‘, die man nicht mit der gesellschaftlichen Kritik der Vernunft und der Aufklärung identifizieren kann, weil die Kritik der Freiheit Ethik ist und nur innerhalb der Frage nach dem Anderen möglich und zugänglich wird. Der Andere zeigt sich, Levinas zufolge, nur in der Ethik.“

Auszug: „Die Sprache ist mehr als Subjekt, mehr als Denken. Sie ist das, was einer der großen modernen Schriftsteller mit den folgenden Zeilen ausdrücken wollte: „ L’organe du langage c’est la main“ Die Hand ist nicht nur das Werkzeug des Fortschritts, sondern auch der menschlichen Beziehung.“

Rachid Boutayeb ist Mitglied der Stiftung WEM e.V.


2013

Buch-Publikationen

Mohammed Khallouk:
In Deutschland angekommen.
Marburg

Vorwort von Murad Wilfried Hofmann
Anmerkungen von Reinhard Kiefer
Aachen, Rimbaud Verlag 2013
160 S., brosch., 2013
(ISBN 978-3-89086-438-9 ISBN 3890864384)
€ 15,-

Seit 1997 lebt WEM-Mitglied Dr. Mohammed Khallouk in Deutschland. Er ist Repräsentant des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) im Beirat für Islamische Theologie an der Universität Münster. Zu seinem Buch: „In 76 kurzweiligen, teils amüsanten, teils dramatischen Fragmenten stellt Khallouk das Leben und die Gesellschaft in Marburg aus der Perspektive eines Immigranten aus dem arabisch-islamischen Kulturkreis dar, und ermöglicht uns dadurch eine Reflexion unserer deutschen Geschichte und Gegenwart sowie unseres vertrauten Alltags, wie sie ein hierzulande Aufgewachsener, in die deutsche Kultur Hineingeborener kaum erwecken kann. Zugleich lässt der Autor erkennen, dass trotz der zweifellos vorhandenen kulturell-religiösen Divergenzen zwischen Abend- und Morgenland in unseren menschlichen Bedürfnissen und Sehnsüchten die Gemeinsamkeiten überwiegen.“

Mohammed Khallouk ist ein Partner der Stiftung WEM e.V.


2013 (November)

Diskussion, Artikel

Bericht/ Rapport

Bernd Thum (Karlsruhe/ Heidelberg):
Fathallah Sijilmassi, der Generalsekretär der Mittelmeerunion, über den Euro-Mediterranen Raum. Ein Treffen auf Schloss Genshagen.

21.und 22. November 2013
Aus dem Text: „Sijilmassis Schlusssatz sollte jenseits politischer Rhetorik verortet und Ernst genommen werden: „Derzeit wird Geschichte geschrieben, auch für die folgenden Generationen“.


Quelle: http://ufmsecretariat.org/


2013 (März)

Diskussion, Artikel

Bernd Thum (Karlsruhe/ Heidelberg):
Das Institut du Monde Arabe (IMA).
Kulturelles Erbe im Euro‐Mediterranen Wissensraum: ‚Arabische Welt‘ in Paris.
Ein Rundgang durch die Ausstellung ‚1001 Nacht‘ im Institut du Monde Arabe, durch das neue Museum des Instituts, die neu eröffnete Abteilung ‚Kunst des Islam‘ im Louvre und das Musée du Quai Branly.

Arabische Version in Al Quds Al Arabi vom 19. April 2013 unter der Rubrik ‚Kunst und Literatur‘

Prof. Thum ist Präsident der Stiftung WEM e.V.


2013 (Januar)

Diskussion, Artikel

Rachid Boutayeb (Berlin):
Fragmente einer Reise nach Tripolis

MERKUR. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Heft 1/ Januar 2013

Der Autor, Mitglied des WEM, nimmt seine Leser mit auf eine Reise von Casablanca ins Tripolis Gaddafis.


2012

2012/13

Diskussion, Artikel

Der Artikel von

Bernd Thum (Karlsruhe/ Heidelberg):
Ein Euro-mediterraner Wissens- und Handlungsraum als strategisches Ziel.
Kulturpolitische Überlegungen zu Konzeption und Programm.

In: Internationale Bildungsbeziehungen, WIKA-Report 1
Stuttgart, Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) e.V. 2012 (ersch. September 2013), S. 87-96 (ifa-Edition Kultur und Außenpolitik)

liegt jetzt, übersetzt von WEM-Mitglied Abdellatif Bousseta (Tanger), in Arabisch vor:

Übersetzung ins Arabische

الفضاء الأورو-متوسطي للمعرفة والفعل، هدف استراتيجي
تأملات حول التصور والبرنامج من وجهة نظر السياسة الثقافية
بيرند توم (كارلسروة/هايدلبرغ)


2012/13

Artikel

Bernd Thum
An der Zeitenwende.
Europa, das Mittelmeer und for arabische Welt

Stuttgart: ifa 2012 (ifa-Edition Kultur und Außenpolitik)
ISBN 978-3-921970-88-1
Rezension auf islam.de (Projekt des Zentralrats der Muslime in Deutschland e.V.)

Rezension in den SSIP Mitteilungen Nr. 4, 2012

INHALTSVERZEICHNIS:

  • Vorwort
  • Einleitung
    • Ein ‚euro-mediterraner Raum’ vom Niger bis zum Nordkap?
      von Bernd Thum (Karlsruhe/ Heidelberg)
      Europa und der Mittelmeerraum
    • Europa und die arabischen (R)evolutionen
      von Andreu Bassols (Barcelona)
    • Was hat Europa der arabischen Zivilgesellschaft zu bieten?
      von Marc Gafarot (Barcelona)
    • ‚Europäische Mittelmeerpolitik’ – eine Kritik
      von François de Bernard (Toulouse/ Paris)
  • Arabische Revolutionen
    • Die Zukunft Tunesiens – Demokratie, Theokratie oder Anarchie?
      von Mohamed Haddad (Tunis)
    • Arbeiterproteste im arabischen Frühling
      von Mohammed Elrazzaz (Barcelona/ Kairo)
    • Die Sozialen Medien und die Beteiligung der Zivilgesellschaft
      von Leila Nachawati (Damaskus)
    • Die „Weiße Revolution“ – Marokkos gemäßigt islamistische Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD) zwischen konservativ-religösen Gesellschaftskreisen und den politökonomischen Anforderungen der Moderne
      von Mohammed Khallouk (Marburg/ Rabat)
  • Politik und Religion
    • Orientalismus – Okzidentalismus
      von Susanne Enderwitz (Heidelberg)
    • Eine laizistische Staatsgründung als ‚religionsfeindliche’ (?) Herausforderung und die Folgen
      von Mounir Fendri (Tunis)
    • Die Revolution der Würde und das Ende des Säkularismus
      von Rachid Boutayeb (Berlin/ Rabat)
  • Bildung, Kultur, Transfers
    • Übergangszeit – Zum Kulturaustausch mit arabischen Ländern
      von Günther Hasenkamp (Kairo)
    • Die tunesische Revolution vom 14. Januar 2011 – ein Jahr danach: Wo bleibt die Kultur?
      von Mohamed Zinelabidine (Tunis)
    • Ein deutsches Museum und das gemeinsame Kulturerbe des Mittelmeerraums – Orient und Okzident im Badischen Landesmuseum Karlsruhe
      von Harald Siebenmorgen (Karlsruhe)
    • Alte und neue Bildungsgeschichten – Maghrebinische Studenten in Frankreich zwischen Ungewissheit und neuer Herausforderung
      von Yamina Bettahar (Nancy)
  • Euro-mediterrane Geopolitik zwischen Tradition und Vision
    • Die arabische Welt, Europa und das Mittelmeer am Scheideweg – Zur neuen geopolitischen Lage nach dem Arabischen Frühling
      von Mohieddine Hadhri (Doha)
    • Europa und Nordafrika – Perspektiven für eine politische und wirtschaftliche Annäherung
      von Dieter Köhler (Karlsruhe/ Heidelberg)
    • Die Wogen des Mittelmeers – werden sie Afrika zurückschleudern?
      von Bakary Sambe (Brüssel/ Dakar)

2012/ 13

Gerd Ulrich Bauer und Bernd Thum(Bayreuth/ Karlsruhe) (Hrsg.)
in Kooperation mit dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), Stuttgart und Berlin

Internationale Bildungsbeziehungen, WIKA-Report 1

Stuttgart, Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) e.V. 2012 (ersch. September 2013), 132 S. (ifa-Edition Kultur und Außenpolitik)
Der Band enthält unter anderen Beiträgen auch Artikel zum Euro-Mediterranen Wissensraum: von Rachid Boutayeb zur ‚Aufgabe des doppelten Kritikers‘ (Kritik und Selbstkritik, gegen die „Verarmung“ der Medienkommunikation nicht nur in der arabischen Welt), von Sebastian Günther über ‚Impulse aus der Tradition?‘ (pädagogische Ratschläge in den Werken klassischer muslimischer Denker) und von Bernd Thum über den ‚Euro-Mediterranen Wissens- und Handlungsraum als strategisches Ziel‘ (kulturpolitische Überlegungen zu Konzeption und Programm) sowie vom selben Autor eine Präsentation der ‚Stiftung Wissensraum Europa-Mittelmeer (WEM) e.V. Kulturaustausch und Zusammenführung kulturellen Wissens im euro-mediterranen Raum‘).

Der ‚WIKA-Report‘ ist eine neue Publikation der ifa-Edition Kultur und Außenpolitik. Thema der Reihe ist die deutsche und internationale Auswärtige Kulturpolitik im Kontext von Kultur-, Wissenschafts- und Bildungsbeziehungen. Schwerpunktthemen des WIKA-Reports sind jeweils Themen von Workshops, die vom Wissenschaftlichen Initiativkreis Kultur und Außenpolitik (WIKA), einer Einrichtung des ifa, veranstaltet worden sind. Band 1 ist entsprechend der Thematik eines früheren Workshops den „Internationalen Bildungsbeziehungen“ gewidmet.

„Kultur und Geopolitik“, Thema des Workshops 2013, war dann das Schwerpunktthema des folgenden Band 2.

Jeder Band enthält daneben freie Beiträge, Berichte, Rezensionen und Dokumentationen.

Dr. Bauer ist Mitglied, Prof. Thum Präsident der Stiftung WEM e.V.


2012

Buch-Publikationen, Diskussion, Artikel

polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren 28 (Winter 2012)

Der arabische Frühling

„Die vorliegenden Texte bieten eine Reflexion über den Begriff der Revolution, seinen Kontext und sein Ziel im Zuge des ‚arabischen Frühlings‘. Sie analysieren einige Aspekte der wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und sozialen Situation in ausgewählten arabischen Revolutionsländern. Ebenso versuchen sie, den demokratischen Transformationsprozess zu orientieren. Die Autoren stammen aus vier arabischen Ländern“ (Aus der Einleitung von Sarhan Dhouib).


2012

Buch-Publikationen

Ouvrage collectif sous la direction de Mohamed Mezzine
Histoire de la ville de Fès
de la fondation à la fin du vingtième siècle: les constantes et les variables

Fès: Publications de l’Université Sidi Mohamed Ben Abdallah 2012, 373 p.

„[L’objectif du recueil] était que ‚l’Histoire de Fès‘ soit accessible à un public plus large, pour faire connaître la contribution de la ville dans la construction de la culture marocaine, dans la conception de la spiritualité malékite, et dans la richesse de la civilisation du Maroc, voire du monde berbéro-arabo-musulman, et méditerranéen; participant ainsi à donner un contenu académique à ‚l’Esprit de Fès‘, et à consolider la culture d’ouverture et de partage que l’Universiuté Sidi Mohamed ben Abdallah prône depuis toujours“ (Extrait de l’Avant propos).

L’auteur du chapitre 1 sur Fès idrisside, p. 27-64, est Pr Mohammed Lebbar, USMBA, un partenaire de la Fondation WEM.


2012

Diskussion, Artikel

Mohammed Lebbar (Fes):
Rome, Byzance et la Diplomatie de Carthage au Temps de Genséric

In: Audrey Becker et Nicolas Drocourt (dir.)

Ambassadeurs et ambassades au coeur des relations diplomatiques. Rome – Occident Médiéval – Byzance (VIIIe s. avant J.-C – XIIe s. après J.-C.)

Centre de recherche universitaire lorrain d’Histoire, Université de Lorraine – Site de Metz

Vol 47, 2012, S. 187-301

Aus dem Text das Resümee (Conclusion) in deutscher Übersetzung

Mohammed Lebbar, ein Partner der Stiftung WEM e.V:, ist Historiker an der Faculté des Lettres et des Sciences Humaines Saiss-Fès (Marokko)


2012 (Dezember)

Diskussion, Artikel

Bakary Sambe (Saint Louis/ Senegal und Brüssel):
Die Krise in Mali – Ursprünge, Entwicklungen und Auswirkungen auf die Subregion

(Erschienen in den KAS Auslandsinformationen vom 12. Dezember 2012)

WEM- Gründungsmitglied Bakary Sambe ist Dozent an der Universität Gaston Berger, Saint Louis (Senegal), und Senior Fellow der European Foundation for Democracy in Brüssel.

„Das westafrikanische Land Mali ist in einer tiefen Krise. Diese bedroht die territoriale Integrität und damit die Souveränität Malis, hat aber auch gravierende Auswirkungen auf einen Großteil der Sahelzone und Westafrikas. Eine Beilegung des Konflikts in Mali, der die Frage nach der Überlebensfähigkeit des afrikanischen Staats und dem Aufeinanderprallen von Souveränitätsprinzip und transnationalen nicht-institutionellen Akteuren aufwirft, stellt die Subregion vor vielfältige Herausforderungen.“

Bakary Sambe ist Gründungsmitglied der Stiftung WEM e.V.

Bakary Sambe (Saint-Louis/ Sénégal et Bruxelles):
Crise malienne: origines développements et répercussions dans la sous-région

(12 décembre 2012)

Bakary Sambe est membre fondateur du WEM. Il est enseignant-chercheur à l’université Gaston Berger, Saint-Louis (Sénégal) ainsi que Senior Fellow de la European Foundation for Democracy à Bruxelles.

“La crise malienne est très complexe dans le sens où elle est entourée d’ambiguïtés. Elle a une dimension interne et affecte la souveraineté du Mali dont la cohésion territoriale est menacée mais elle fait aussi planer des inquiétudes sur une bonne partie du Sahel et de l’Afrique de l’Ouest.”.


2012 (Oktober)

Sigrid Faath (Hrsg.):
Islamische Akteure in Nordafrika

Hans-Gert Pöttering, Sigrid Faath, Stephan Roll, Isabelle Werenfels, Hanspeter Mattes, Ferdinand Eibl, Dörthe Engelcke, Dirk Axtmann, Sankt Augustin, 15. Okt. 2012

„In Nordafrika sind nach dem „Arabischen Frühling” zahlreiche islamistische Parteien und Vereinigungen aktiv geworden. Die Vielzahl der neuen Akteure, die sich in ihren politischen und gesellschaftlichen Konzepten auf den Islam beziehen, erschwert ihre Einordnung. Die vorliegende Studie bietet eine Orientierungshilfe.“

Es handelt sich um eine Veröffentlichung der Konrad-Adenauer-Stiftung.


2011

2011

Buch-Publikationen

Marcel Ernst (Stuttgart)
Deutsche Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik für den Mittelmeerraum als Kultur- und Wissensraum. Analysen und Denkanstöße aus der Sicht der Kulturwissenschaften

Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), Stuttgart und Berlin 2011 (ifa-Edition Kultur und Außenpolitik)

Marcel Ernst M.A., Gründungsmitglied des WEM, ist Doktorand am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die vorliegende Arbeit wurde von ihm als Stipendiat des ifa-Stipendienprogramms Kultur und Außenpolitik verfasst.


2011

Buch-Publikationen

Bakary Sambe:
Islam et diplomatie: la politique africaine du Maroc.

Gaithersburg/MD : Phoenix Press International 3 mars 2011, 286 pages (ISBN-10: 0982996152, ISBN-13: 978-0982996157)

Bakary SAMBE, membre fondateur, du WEM, est docteur en sciences politiques et titulaire d’un Master en langues et civilisations étrangères. Il est chercheur associé au Groupe de Recherches sur la Méditerranée et le Moyen-Orient – Maison de l’Orient, Lyon.Politologue, spécialiste des rapports arabo-africains, du militantisme islamique et des réseaux transnationaux et expert à la European Foundation for Democracy – Bruxelles.


2011 (Dezember)

Diskussion

Alaya Allani (Tunis):
Der Übergang zur Demokratie in Tunesien und die Rolle internationaler Zusammenarbeit

Alaya Allani ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität La Manouba/ Tunis. Sein Spezialgebiet ist der ‚moderate’ Islamismus. Darüber hat er publiziert und, auch international, zahlreiche Vorträge gehalten.

„Damit sich die Periode der Transition zur Demokratie unter guten Bedingungen entwickeln kann, wäre es gut, sich von den Erkenntnissen anderer Länder inspirieren zu lassen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, und zwar mittels einer internationalen Zusammenarbeit mit Vereinigungen, die mit den Vereinten Nationen oder mit europäischen Einrichtungen verbunden sind, und auch durch ein Zusammenwirken mit fachlich spezialisierten Forschungszentren…“
Transition démocratique en Tunisie et rôle de collaboration internationale

par Alaya Allani (Tunis)
(Décembre 2011)

Pr Alaya Allani est historien-chercheur à l’université La Manouba Tunis. Il est un expert reconnu dans le domaine de l’islam politique, notamment de l’islamisme modéré.

« Afin que la période de transition démocratique se déroule dans de bonnes conditions, il vaudrait mieux s’inspirer des expériences des pays qui avaient vécu des expériences similaires et ce à travers une collaboration internationale qui émanerait des associations liées aux Nations Unies ou à des organismes Européens et des centres de recherche spécialisés… »


2011 (Juli)

Diskussion

Mohammed Khallouk (Marburg/ Rabat):
Die Politisierung des Islam –
Bedeutendstes Phänomen der Gegenwart oder wichtigste wahrgenommene Tendenz des muslimischen Kulturkreises?

Eine Begegnung mit Udo Steinbach

Der hier veröffentlichte Dialog mit Udo Steinbach (Leiter des Deutschen Orient-Instituts von 1976 bis 2007) fand im Jahr 2010 statt und ist anschließend in schriftliche Fassung gebracht worden. Der Text ist Teil eines 100 Seiten umfassenden Manuskripts. Es beinhaltet einen größeren, verschiedene Themen betreffenden Dialog, der bislang weder in Teilen noch in der Gesamtheit veröffentlicht worden ist. Die Autoren, Mohamed Khallouk und Udo Steinbach, publizieren den Dialog nun, nach Themen eingeteilt, in Abschnitten. Ein weiterer Abschnitt, über den Stellenwert der deutschen Orientalistik der Gegenwart, wird im Herbst in der Zeitschrift „Aufklärung und Kritik“ veröffentlicht. Der auf dieser Webseite erstmals veröffentliche Teil über den Islamismus ist kürzlich noch einmal überarbeitet worden.


2011 (Juni)

Diskussion

Bétrice Steiner (Berlin) / Rachid Boutayeb (Marburg/ Rabat):
Difficile identité

Béatrice Steiner, traductrice-lexicographe française, chargée de cours à la Freie Universität Berlin, depuis 20 ans à Berlin ; Rachid Boutayeb, né à Meknès (Maroc), écrivain philosophe et journaliste (DW world.de Deutsche Welle)

Extrait du texte :

R.S. (…) Tu te demandes si les Occidentaux vont pouvoir comprendre les dimensions de la révolution arabe ? Je suis convaincue que notre regard ne pourra plus jamais être le même. Quelle surprise en effet de voir que tous ces peuples réclament le droit à la dignité, sans référence à ce que nous croyions être leur seul objet de lutte, la religion et l’anti-occidentalisme ! Je trouve qu’ils nous donnent une fameuse leçon de démocratie. Nous les avions enfermés dans une vision erronée que nous avions de leur l’histoire et nous nous complaisions dans cette vision-là, nourrie par un fondamentalisme certes réel, mais qui nous aveuglait et que nous ne cherchions pas à questionner. Il faudrait en finir avec les amalgames et à l’exemple de nos langues métissées qui ont su accueillir « l’autre », tentons de créer des passages au lieu de monter des murs. Déconstruisons pour mieux construire. Mais qu’en est-il de l’autre côté de la Méditerranée ?

R.B. L’autre côté, c’est ce que nous devrions découvrir ensemble: l’Autre en nous. Dans le langage de Paul Celan – ce dissemblable absolu est pourtant plus proche que mes semblables : « Je suis toi, quand je suis moi ». L’autre côté, c’est ce que nous devrions bâtir ensemble, ici comme ailleurs !


2011 (Mai)

Diskussion

François de Bernard (Tournefeuille, Frankreich):
Euro-Méditerranée, den euro-mediterranen Raum neu begründen

François de Bernard ist Präsident des GERM (Groupe d’études et de recherches sur les Mondialisations). Der GERM ist Partner unserer Stiftung.
Aus dem Text : „Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Libanon, Jordanien, Syrien – die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und diesen Ländern müssen grundlegend neu bedacht und neu entwickelt werden. Das bisherige Desaster lässt sich in drei Begriffe fassen: Herablassung, Unbildung, Okzidentalismus. Die Zukunft aber lässt sich auf drei anderen Begriffen aufbauen: Brüderlichkeit, Recht und Billigkeit, Verantwortlichkeit. Davon sind wir freilich weit entfernt…“
…en français

Pour une refondation de « l’Euroméditerranée »
François de Bernard (Tournefeuille, France)
(mai 2011)

Président du GERM (Groupe d’études et de recherches sur les mondialisations)
Extrait du texte : « Maroc, Algérie, Tunisie, Libye, Égypte, Liban, Jordanie, Syrie : des relations entre l’Union européenne et ces pays, tout est à repenser, tout est à rebâtir. Le désastre tient en trois mots : condescendance, inculture, occidentalocentrisme. Et l’avenir repose sur trois autres : fraternité, équité, responsabilité. Nous en sommes loin !… »

Le GERM est un partenaire de la Fondation WEM


2011 (Frühjahr)

Rachid Boutayeb:
Der Körper im Islam. Ein Essay von Rachid Boutayeb (Rabat, Berlin) in Lettre international, Heft 92/ Frühjahr 2011

Rachid Boutayeb ist Korrespondent des WEM.

Der marokkanische Philosoph Rachid Boutayeb beschreibt den Körper im Islam als Gedächtnis der Spuren religiöser Herrschaftsansprüche, als das „Vergessene des arabischen Denkens“. Während der Westen den Körper als Zeichen von Besonderheit und individueller Freiheit versteht, ist er in der islamischen Kultur ein Ort der Normierung, von der Geburt bis zum Tode der Kontrolle unterworfen. Reinigung und Verschleierung sind Prinzipien seiner Domestizierung (Lettre aktuell 1/2011)


2011 (April)

Diskussion

Abdellatif Bousseta (Tanger):
Die vierte Demokratisierungswelle

Abdellatif Bousseta ist Gymnasiallehrer an einem Lycée in Tanger.


2011 (März)

Diskussion

Dieter Haller (Bochum):
Euromediterran denken!

Dieter Haller ist Professor für Ethnologie am Zentrum für Mittelmeerstudien Der Ruhr-Universität Bochum und Teilnehmer an der Gründungskonferenz des WEM in Rabat, 26. Oktober 2010


2011 (März)

Diskussion

Marcel Ernst (Stuttgart):
Deutsche Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik für den Mittelmeerraum als Kultur- und Wissensraum.

Marcel Ernst ist Doktorand am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der Artikel, der analytisch von Methoden der Kulturwissenschaften, konzeptuell von den Orientierungen der Stiftung Wissensraum Europa – Mittelmeer (WEM) ausgeht, wurde im Rahmen des Stipendienprogramms „Kultur und Außenpolitik“ am Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), Stuttgart und Berlin, verfasst.


2011 (März)

Diskussion, Artikel

Harald Siebenmorgen (Karlsruhe):
Orientalismus – Okzidentalismus. Interkulturelle Schlaglichter

„Orientalismus“ und „Okzidentalismus“ sind Schlagworte geworden, mit denen man sich wechselseitig Klischeedenken bzw. Ideologismus um die Ohren haut und konstruktkritisch bewertet. Demgegenüber greift der Vortrag die positiven, konstruktiven Aspekte des „Orientalismus“ auf und stellt Beispiele eines affirmativen Okzidentalismus aus den orientalischen Kulturen in der „Sicht auf den Westen“ vor. Um diesen zunehmenden Prozess mitzusteuern, ist eine verstärkte Reflexion über unser interkulturell vermitteltes Selbstbild nötig, wie es sich z. B. im Deutschland-Bild der Souvenirindustrie artikuliert. Will „der Westen“ ein positiven „Okzidentalismus“-Image generieren, muss er an seinem Selbstbild insbesondere, wenn Europa in Zukunft sich zunehmend zum Urlaubs-Themenpark einer absterbenden abendländischen Kultur entwickeln wird, arbeiten.

Prof. Siebenmorgen ist Gründungsmitglied der Stiftung WEM e.V.


2011 (März)

Diskussion

Dieter Köhler (Karlsruhe/ Heidelberg):
The concept of Europe, and beyond: Euro-mediterranean partnerships and the internet

Dieter Köhler ist Privatdozent am Institut für Philosophie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)


März-April 2011/ mars-avril 2011

Dossier

Der euro-mediterrane Raum jetzt, in fünf und in zehn Jahren. Was tun?

L’espace euro-méditerranéen maintenant, dans cinq et dans dix ans?
Ce qu’il faur faire, ce qu’il faut éviter.

Europe, Maghreb, Machrek :

Que faire ensemble du monde euro-méditerranéen,
maintenant et pour les dix prochaines années ?
1/ Dans l’immédiat et à court terme :

  • 1.1. sortir définitivement de la « diplomatie de la coopération », d’inspiration « européocentriste », et définir une nouvelle ambition, animée par l’objectif d’« une transformation commune et mutuelle » de tout ce qui s’est (re)figé dans l’ère euroméditerranéenne depuis les vagues de décolonisation des Années 1950 ;
  • 1.2. multiplier les temps et les espaces transversaux d’écoute mutuelle (hors de la contrainte de principe d’un « dialogue » factice obligé) ;
  • 1.3. mener ensemble (selon des modalités à inventer et de manière systématique) un « travail de lien » i) permettant un décryptage critique des « événements actuels » et ii) ouvrant à la possibilité de partenariats fondés sur autre chose que « l’asymétrie ».

2/ Objectifs et actions à 5 ans :

  • 2.1. mener à bien de premières « entreprises [réellement] communes », essentielles pour les différents partenaires concernés. Par exemple : rédaction et édition de dictionnaires critiques transdisciplinaires sur différentes problématiques ; forums thématiques annuels (avec exigence de « résultats ») ; facilitation des résidences d’artistes et de chercheurs, etc.;
  • 2.2. travailler en profondeur avec les enseignants et les formateurs de tout niveau sur les concepts (comme « développement », « mondialisation », « terrorisme » et bien d’autres) qui constituent plus souvent des obstacles que des « passerelles » ;
  • 2.3. se doter d’un site Web interactif, multilingue et performant, édité et géré en commun par de petites équipes d’animateurs disséminés dans les institutions partenaires (avec critères d’équilibre géographique, linguistique, disciplinaire).

3/ Objectifs et actions à 10 ans :

  • 3.1. travailler conjointement sur les nouveaux cursus universitaires et professionnels spécialisés que réclame la nouvelle ère méditerranéenne et sur leurs contenus ; sur leur mise en place et leur validation mutuelle par les institutions concernées ; sur la circulation des enseignants et des enseignés ;
  • 3.2. modifier en profondeur les flux d’apprentissage, de formation et de « résidence » (étudiants, artistes, autres professionnels), en valorisant la réciprocité, la parité, la mixité, et tout ce qui permet de surmonter les asymétries présentes ;
  • 3.3. développer des formes de solidarité innovantes et paradoxales, aussi bien par les domaines d’intervention choisis que par les modalités retenues. Par exemple : i) solidarité des partenaires européens à l’égard du développement « sur la rive sud » des disciplines — comme la philosophie et les sciences sociales — « non immédiatement productives » mais indispensables à la promotion de l’État de droit et de la démocratie sur le long terme ; ii) solidarité aussi envers des étudiants et artistes d’Europe cherchant à s’établir dans le Maghreb ou le Machrek ; etc.

François de Bernard, président du GERM
www.mondialisations.org 15 mars 2011

(pdf)


2011

Diskussion

Zu den Ereignissen in Nordafrika und im Nahen Osten:
Umbruch in Nahost begleiten. Thesenpapier ‚Zur politischen Zusammenarbeit mit den Ländern des Nahen Ostens/ Nordafrika‘.

Hrsg. Konrad-Adenauer-Stiftung / Europäische und internationale Zusammenarbeit. 2011.

Die Publikation weiterer Entwürfe für eine nachhaltige Zusammenarbeit mit Nordafrika und dem Nahen Osten, auch von anderen Herausgebern bzw. Autoren, ist vorgesehen.


2011 (März)

Dossier

Propositions pour une coopération
entre l’Europe et le Maghreb
après les récentes révolutions dans le monde Arabe

Pr Alaya Allani
Université de la Manouba Tunis

16 mars 2011

  • Le Maghreb et l’Egypte connaissent actuellement une nouvelle ère après la dernière révolution contre le régime Ben Ali et Moubarak
  • L’Allemagne en particulier occupe une place privilégiée chez les Tunisiens qui sont déçus par La position française pro gouvernementale au cours de la révolution.
  • Ceci dit les Tunisiens ne vont pas couper court avec la France mais ils vont opter pour une coopération élargie avec les pays qui ont soutenu leur pays lors de la révolution tunisienne dès les premiers jours

Pour un éventuel scenario de relation entre l’Europe et le Maghreb dans 5 ans on peut présenter quelques idées :

1) Ce qu’il faut faire

  • organiser des séminaires traitants les sujets suivants :
    • la révolution maghrébine entre l’universalité et la spécificité .
    • l’entente culturelle entre l’Europe et le Maghreb à l’époque des dernières révolutions des pays Maghrébins.
    • Bonne gouvernance et développement de l’Etat de droit entre le Maghreb et l’Europe
    • les mouvements contestataires dans les deux rives de la méditerranée
    • les perspectives de coopération et de partenariat entre l’Europe et le Maghreb face aux défis économiques ( comme la crise monétaire internationale) et politiques ( comme les révolutions récentes dans le monde Arabe)
  • En plus de séminaires il vaut mieux :
    • développer la coopération entre les universités euro‐maghrébines soit dans le secteur des stages ou des bourses
    • d’études ou dans le domaine de reformes éducatives etc)
    • encourager les investisseurs Européens à s’installer et a créer des entreprises surtout dans les régions d’intérieurs des pays maghrébins afin de réduire le chômage et par conséquent réduire le flux d’émigration vers l’Europe.
    • investir dans des projets rentables pour les deux partenaires et à longue duré surtout dans le secteur d’ingéniera ( par exemple les tunisiens préfèrent une coopération plus intense avec les Allemands dans le secteur d’informatique, dans l’industrie agro alimentaire et dans l’industrichimique) .
    • développer le secteur touristique : les pays du Maghreb pourraient constituer un pole touristique très rentable pour les investisseurs surtout avec un éventuel changement du régime de Kaddafi
    • Multiplier les bourses pour les Maghrébins qui veulent étudier la langue Allemande

Pour un éventuel scenario de coopération dans 10 ans je propose de:

  • poursuivre la coopération dans le domaine culturel
  • instaurer des grands projets a long terme surtout dans l’industrie automobile et dans le secteur informatique.
  • Encourager l’échange de personnes entre les familles euro-maghrébines pour mieux connaitre les langues, les coutumes et les cultures. Cette expérience pourrait se faire dans le cadre des associations d’amitié euro‐maghrébines.
  • Encourager l’enseignement de toutes les langues euro maghrébines dans des séminaires d’été par exemple.

2) Ce qu’il faut eviter

  • l’hegemonie culturelle : et dans ce cadre, les Maghrébins insistent pour une inter culturalité enrichissante et multi dimensionnelle.
  • ne pas enterrer des déchets dangereux dans les pays maghrébins ( par exemples les déchets nucléaires etc)
  • Réduire au maximum la politique d’armement avec les pays du Maghreb : l’exemple de Kaddafi a choqué tous les peuples maghrebins
  • Il serait préférable de ne pas investir dans des projets marginaux à cours termes
    Eviter les pratiques de distinction raciales pour affronter toutes les formes d’intolérance.
  • Eviter toute forme de fanatisme culturel et religieux

(pdf)


2011 (März)

Exposé
zum Verhältnis zwischen Europa und der südlichen Mittelmeerwelt und zur künftigen Gestaltung eines Euro-Mediterranen Raumes

Dr. Armin Triebel

Sozialwissenschaftlicher Studienkreis für interkulturelle Perspektiven e.V. gegr. 1959 (SSIP);
10. März 2011
Die Umbrüche in Nordafrika und dem Nahen Osten bieten die Chance zu einem wirklichen interkultu­rellen Dialog, der bisher nicht stattgefunden hat. Aus Sicht des SSIP ist in der Tat eher von einem interkulturellen Dialog zu sprechen statt von einem Dialog der Kulturen, weil wir von einem nicht­essentialistischen Begriff von „Kultur“ ausgehen. Kultur als ein identitätsstiftender Vorgang zwischen Individuen und Kollektiven setzt Grenzen situations- und interessenbedingt.
Kulturdialoge sollen wechselseitige sein und zu einer beidseitigen Perspektivenübernahme führen. Von der Dialogsituation kann keine der teilnehmenden Seiten in ihrer Identität unberührt bleiben. Der Begriff der Perspektive weist darauf hin, das in die Konstruktion des Anderen, des Fremden, immer die eigene Situation einfließt und kritisch zu reflektieren ist. Perspektivenübernahme und die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel sind Voraussetzungen für interkulturellen Dialog. Sein Ziel ist eine „dialogische Existenz“ (so der Titel eines Sammelbandes, der in der wissenschaftlichen Reihe des SSIP Ende 2011 erscheinen wird).
Das Zögern und die Unentschlossenheit der EU angesichts der Volksaufstände in den Staaten am Südrand des Mittelmeers hat das Bild, das Teile der Bevölkerungen in den MENA-Staaten von Europa bereits lange Zeit hatten, zunächst bestätigt:

  • bei demokratischer Rhetorik faktisch die Unterstützung undemokratischer Herrschercliquen
  • insofern double standards im Hinblick des europäischen Demokratieverständnisses und
  • Unselbständigkeit gegenüber den USA,
  • d.h. insgesamt eine unklare und doppelzüngige Politik.

Mir selber ist diese Einschätzung vielfach von iranischen Kollegen und Freunden kommuniziert wor­den. Erst vor ein paar Tagen hat mir ein Attaché, der an der Botschaft Irans in Berlin das Institute for Political and International Studies (IPIS) vertritt, sein Papier mit dem Titel Egypt: A Great Test for the West übermittelt, das auf der Plattform des (offiziell unabhängigen) Verbandes liberaler iranischer Politikwissenschaftler (www.irdiplomacy.ir) veröffentlicht wurde, übergeben. Darin heißt es, This test will show whether the West really believes in democracy and peace, or not. Nun hätten die Länder des Westens wieder einmal Gelegenheit, wird gesagt, to show their sincerity in supporting democracy, human rights and dignity.
Insofern kam die unmittelbare Reaktion der EU mit Catherine Ashton als Außenbeauftragter einem moralischen Desaster nahe. Nutznießer der europäischen Konzeptionslosigkeit könnten – völlig un­verdient angesichts ihrer Politik in den vergangenen Jahrzehnten – die USA sein, die in der kulturellen Orientierung und unter den Wunschzielen für Auslandsstudien bei der Mehrzahl der jungen Menschen in den betreffenden Staaten ohnehin erste Wahl sind. Es sind US-amerikanische Universitäten, west­liche Popmusik aus den USA, die englische Sprache und der US-amerikanische Lebensstil, die An­ziehungskraft ausüben, während vielen europäischen Staaten das Fehlen einer Willkommenskultur, rassistische Einstellungen oder Fremdenfeindlichkeit aus wirtschaftlichen Motiven vorgeworfen wird (es gibt dem Vernehmen nach Ausnahmen unter skandinavischen Staaten, z.B. Schweden).
Was also kann Europa tun, wenn es die Chance nutzen und verlorenes kulturelles Terrain in Nordafri­ka und dem Nahen Osten wiedergewinnen will? Was kann insbesondere die Stiftung Wissensraum Europa – Mittelmeer in dieser Hinsicht tun?

Verlorengegangenes Vertrauen wiederherstellen
Mit einem Blick auf die politischen Bedingungen der Gestaltung eines euro-mediterranen Kulturrau­mes muss also nicht zuletzt verlorengegangenes Vertrauen wiederhergestellt werden. Vertrauen ist verloren gegangen in die angebliche Überlegenheit des europäischen Demokratiemodells. Vertrauen ist aber vielfach auch auf der menschlichen Ebene der Kooperation enttäuscht worden. . Auch wenn Iran offenbar kein Mittelmeeranrainer ist, führe ich als Beispiel meine Erfahrungen als ehemaliger Beauftragter der Universität Potsdam für die DAAD-geförderte Hochschulpartnerschaft mit Teheraner Universitäten an. Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät hat Ende 2006 keine drei Mo­nate gebraucht, dieses Projekt wegen der Antisemitismusvorwürfe gegen den iranischen Präsidenten aufzukündigen. Während der insgesamt fünf Jahre währenden Partnerschaft vorher hatten die Hoch­schullehrer bei ihren Besuchen in Iran zwar die Großzügigkeit der Gastgeber gerne genossen, unter­stützten aber an ihrer eigenen Universität die Partnerschaftsaktivitäten nicht mit einem Cent. Beson­ders peinlich war die Erarbeitung eines bilateralen Curriculums, welches nach Fertigstellung umge­hend von der University of Tehran akkreditiert, aber von den deutschen Hochschullehrern und dem Akademischen Auslandsamt verschleppt und schließlich ignoriert wurde.

  • Bei gemeinsamen Projekten wäre also in Zukunft verstärkt darauf zu achten, dass die Teilnehmer professionell ausgewiesen sind und über längere Erfahrung auf dem Terrain verfügen.
  • Europäische bzw. deutsche Teilnehmer sollten Klarheit darüber herstellen, worin sich das euro­päische Modell von Demokratie und kultureller Entwicklung von anderen westlichen Modellen, insbesondere dem der USA, unterscheidet. Vorarbeiten dazu liegen in Form historischer Analysen und philosophischer Abhandlungen zahlreich vor.
    • Es wäre an der Zeit, aus diesen Analysen einen umfassenden, orientierenden Überblick über den Stand und die Perspektiven europäischer Identitätskonstruktion zu entwickeln. Ein solcher state-of-the-art-Report dürfte sich im Sinne des Vorhergesagten indes nicht die Fiktion einer diskreten, in sich geschlossenen Einheit „deutsche Leitkultur“ oder „europäische Kultur“ zu ei­gen machen, sondern müsste die Permeabilität von kulturellen und identitätsstiftenden Gren­zen reflektieren.
      • Ein solcher Überblick wäre ein wichtiger Schritt zur Selbstverständigung der europäischen Kultur und der langfristigen Aktionsfähigkeit von Europa als einem global Mitwirkenden.
        Zeitperspektive: ab sofort

Adressat ist in erster Linie unsere Bevölkerung
Eine Strategie längerfristiger Wahrnehmung und Gestaltung des euro-mediterranen Raum muss sich in erster Linie an die Bevölkerung in der Bundesrepublik richten. Ein Ziel müsste sein, erstens zu vermitteln, dass die Bundesrepublik eine Einwanderungsgesellschaft ist und dass man darauf stolz sein kann, und dass zweitens in einer Einwanderungsgesellschaft auch die Mehrheitsbevölkerung ihre Vorstellungen von deutscher Identität verändern muss. Ein weiteres Ziel wäre die Dekonstruktion es­sentialistischer Vorstellungen über die eigene Kultur und die Kulturen bei unseren südlichen Nach­barn. Diese Klischees reichen bis in die höchsten Ebenen der Bundespolitik. So war es punktgenau, dass Bundespräsident Wulff, als er neulich die Universität Qatar besuchte, von einer Studentin (Berli­ner Zeitung, 1.3.2011, S.6) gefragt wurde, warum er sich „so auf den religiösen Aspekt“ fokussiert habe, als er von der Gefahr sprach, dass die Umbrüche in Ägypten und Libyen von Islamisten miss­braucht werden könnten, und eine Studentin erkundigte sich, was in Deutschland getan werde, um Ängsten gegen den Islam zu begegnen. Die „Integrationsdebatte“, die wir gegenwärtig erleben, ist keine Selbstverständigung über Integration, sondern eine Abwehrdebatte gegen den Islam bzw. be­stimmte Gruppen von Muslimen. Aus dieser Situationsanalyse heraus sind die geeigneten Strategien ableitbar. Als Aktivitäten, die die Herstellung eines Wissensraums Europa—Mittelmeer unterstützen könnten, erscheinen sinnvoll:

  • A) der Aufbau eines eigenen Informationskanals, national basiert, aber mit interkulturellem Blick, z.B. ein spezielles Mittelmeer-Magazin, das langfristig den Bewusstseinsstand der Bevölkerung verändern kann.
    Zeitperspektive: > 5 Jahre
  • B) sich permanent punktuell einsetzen:
    • bei Nachrichtenredaktionen, um gegen fehlerhafte, verzerrte, dialogfeindliche Berichterstat­tung aufzubegehren und Korrekturen zu bewirken,
    • in Form von öffentlichen Vorträgen und Lobbygesprächen in kleinen Kreisen unter Einbezie­hung von Organisationen wie dem NUMOV,
    • durch subventionierte Länderreisen, wie es sie seit einiger Zeit durch verschiedene Anbieter für die Türkei gibt,
    • durch Förderung des Erwerbs der arabischen Sprache in den EU-Ländern.
      Zeitperspektive: ab sofort / weniger als 5 Jahre

Das Ziel müsste generell in einer besseren Information über

  • Afrika, den Islam und die Kolonialgeschichte der MENA-Länder,
  • die Zusammenhänge zwischen Armut in den Entwicklungsländern, Migration und globale wirt­schaftliche Zusammenhänge,
  • die bisherigen Abwehrmaßnahmen der EU („Frontex“)

bestehen. Langfristig muss sich eine einzunehmende Strategie günstig auf die politische Machtver­teilung des Mittleren Ostens auswirken und darf die dortige Regionalmacht Iran nicht ausblenden.

Flankierend: der Dialog
Auch zum Dialog mit den Ländern des euro-mediterranen Raumes bedarf es zunächst wahrscheinlich einer Sachstandsanalyse: Wer sind die (potentiellen) Partner? Wer repräsentiert in den Ländern der Region die „Zivilgesellschaft“? Dazu bedürfte es möglicherweise nur einer Konferenz der im Mittel­meerraum seit langem Tätigen. Zweitens ist vielleicht eine Abstimmung sinnvoll: Wer hat welchen Partner am Südrand des Mittelmeers? So haben im vergangenen Jahr Vertreter des Arabischen Ra­tes für die Vereinigungsfreiheit das „Regionalbüro für die Mittelmeerländer“ der Friedrich-Naumann-Stiftung in Kairo besucht (SSIP-Mitteilungen 2/2010, S.2).

Das Ziel müsste darin bestehen, besser über die inneren Verhältnisse der Länder, die religiösen Dis­kurse innerhalb des Islam, die Diskussionen unter den politisch und kulturell engagierten Frauen, die Diskussionen an den Universitäten informiert zu sein. Wenn wir uns früher für diese Dinge interessiert hätten, wäre die Überraschung über die gegenwärtige Situation nicht so groß.

Als geeignete Schritte erscheinen hier:

  • Förderung des Spracherwerbs (deutsch, französisch, italienisch, spanisch) in den südlichen Ländern,
  • Wissenschaftlerkontakte, um zu gemeinsamen Diskussionen, z.B. über unterschiedliche De­mokratievorstellungen, und um in den interreligiösen Dialog zu gelangen,
  • Schüler- und Studentenaustausch.

Zeitperspektive: ab sofort / weniger als 5 Jahre

Schlussbemerkung
Schärfer als bei der Abwicklung der DDR dürfte sich in den Staaten das Problem des Umgangs mit der eigenen kompromittierenden Vergangenheit stellen — wie werden diese Staaten mit der Hinter­lassenschaft ihrer Geheimdienste, wie werden diejenigen, die in die Unterdrückung der Bürger einge­bunden waren, mit ihrer Verstrickung und wie werden die Opfer mit der Anwesenheit der Täter umge­hen? Wie wird das geschehen in Gesellschaften, in denen die Religion eine stärkere Rolle spielt, als das in der Bundesrepublik der Fall war? Auch hier entstehen umfangreiche Chancen des Erfahrungs­austausches.

(pdf)


2010

2010

Buch-Publikationen

Gerd Ulrich Bauer (Bayreuth):
Auswärtige Kulturpolitik als Handlungsfeld und „Lebenselixier“.

Expertentum in der deutschen Auswärtigen Kulturpolitik und der Kulturdiplomatie.

Iudicium Verlag München 2010.

Zu diesem Buch: Sein „akteurzentrierter Ansatz nimmt (…) nicht (wie bei früheren Analysen) Institutionen in den Blick – etwa die sog. Mittlerorganisationen und das Auswärtige Amt -,sondern richtet vielmehr die Aufmerksamkeit auf Individuen und deren Einfluss auf die (deutsche) Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik. Das Politik- und Handlungsfeld wird hinsichtlich der Gestaltungs(frei)räume hauptberuflicher Entscheidungsträger v.a. aus dem Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland untersucht. (…). Damit wird das Ziel verfolgt, ein in etablierten disziplinären Forschungsspektren bislang vernachlässigtes und damit innovatives außenpolitisches bzw. internationales Praxisfeld für kulturwissenschaftliche Fragestellungen und Zugänge zu öffnen.“

Dr. Bauer ist Mitglied der Stiftung WEM e.V.


2010

Buch-Publikationen

Mustapha El Qadéry (Rabat):
Nationalisme du mépris de soi

Salé (Maroc), Editions Kalimate 2010

Extrait du Résumé : S’interroger sur les processus du nationalisme marocain, c’est d’abord procéder à une étude sur l’identité du Maroc moderne et ses implications sociales et culturelles. Le Maroc et l’ensemble de l’Afrique du Nord ayant subi la conquête coloniale, ce n’est pas sans dégâts sociaux, économiques et culturels que les „indigènes“ ont vécu la fin des opérations de guerre, de la conquête territoriale et les mutations qui s’ensuivirent. Le système „moderne“, né sous les auspices de cette étape, dans l’histoire contemporaine, n’est pas encore suffisamment élucidé pour en comprendre les suites idéologiques et politiques.
Das Buch von WEM- Mitglied Mustapha El Qadery behandelt den schwierigen Übergang Marokkos von der traditionalen Gesellschaft und ihren Prägungen durch die europäische Kolonisation zur ‚Moderne‘. Qadéry klärt die von den kolonialen Mächten mit Bezug auf Marokko verwendeten politisch-gesellschaftlichen Begriffe und untersucht ihr Fortwirken, auch ihre Instrumentalisierungen in der post-kolonialen Geschichte und Gegenwart des Landes.

Mustapha El Qadéry ist membre fondateur de la fondation WEM.


2010 (Oktober)

Diskussion, Artikel

Mounir Fendri (Tunis):
Pour une histoire des relations diplomatiques euro-maghrebins
Ambassades tunisiennes en Allemagne et en Autriche au 19e siècle

Resümee:

Der Artikel behandelt die beiden Besuche des tunesischen Reform-Ministers General Khayreddîn in Deutschland in den Jahren 1861 und 1863 und deren politisch-diplomatische Hintergründe.

In seinem Werk ‚Aqwam al-masâlik fi ma’rifat ahwâl al mamâlik’ (‚Der sicherste Weg, um den Zustand der Nationen zu erfassen’) entfaltet Khaydeddîn seine Vision von der Modernisierung Tunesiens. Reiseerfahrungen spielen dabei eine große Rolle. Positive Eindrücke insbesondere von Preußen machen verständlich, warum sich Khayreddîn und sein Auftraggeber, der Bey von Tunis, mehrfach um eine Aufwertung Tunesiens als eines vom Osmanischen Reich unabhängigen Staates durch Preußen bemüht haben. Dies sollte über einen Handelsvertrag erfolgen.

Eingefädelt wurden die Reisen durch den schwedischen Generalskonsul in Tunis, Charles Tulin, unterstützt wurden sie durch Schweden, das Khayreddîn 1861 ebenfalls besuchte. Die erste Reise, 1861, führte immerhin zu einem inoffziellen Treffen mit König Wilhelm I. von Preußen in Baden-Baden, die zweite Reise, 1863, nach Berlin erbrachte keine Begegnung mit dem Monarchen. Ein Vertrag wurde nicht geschlossen. Der Artikel klärt die Gründe für dieses Scheitern: Einerseits wollte der Leiter der preußischen Politik, Bismarck, auf das Osmanische Reich Rücksicht nehmen, das nach wie vor die Oberheit über Tunesien beanspruchte. Andererseits wollte Bismarck, der Preußen zur Herrschaft über die deutschen Mittelstaaten bringen wollte und dies nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 auch erreichte, dem Frankreich Napoleons III. keinen verfrühten Anlass zum Misstrauen geben. Freundlicher war der Empfang bei Kaiser Franz Joseph in Wien.

Dem aus den Quellen gearbeiteten Artikel Fendris sind die Texte von sieben vollständigen diplomatischen Urkunden angefügt.

Prof. Fendri (Tunis) ist Gründungsmitglied der Stiftung WEM e.V.


Juli 2009/ Juni 2011

Dr. Bakary Sambe (Brüssel/ Dakar)
(Juli 2009/ Juni 2011)

Ist eine politische Heirat eine historische Trennung wert?
Die Union für das Mittelmeer und Sahel-Afrika

Un mariage politique vaut-il un divorce historique ? Union pour la Méditerranée et Afrique Sahélienne.

Überarbeitung und Übersetzung eines bisher unveröffentlichten Vortrags, der auf dem Workshop „Die Union für das Mittelmeer. Kultur und Entwicklung von Rabat nach Helsinki“, Bonn, 2. und 3. Juli 2009, gehalten wurde. Veranstalter des Workshops war der Wissenschaftliche Initiativkreis Kultur und Außenpolitik (WIKA) des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa), Stuttgart und Berlin (Programm und Berichte zu diesem Workshop in der Rubrik ‚Konferenzen/ andere’). Der Autor plädiert mit historischer, kultureller und geopolitischer Begründung für die Einbeziehung der Länder Sahel-Afrikas in den erweiterten Euro-Mediterranen Raum.

(pdf)

Bakary Sambe (Bruxelles/ Dakar)
(juillet 2009/ juin 2011)

Version révisée d’une communication au colloque « Union pour la Méditerranée : Culture et Développement de Rabat à Helsinki ? », Bonn (Allemagne), 2 et 3 juillet 2009 (programme et écho des médias voir rubrique ‘Konferenzen/autres’). L’Union pour la Méditerranée a été fondée par 43 pays en juillet 2008 au sommet de Paris sans les pays de l’Afrique Sahélienne. L’auteur plaide pour l’intégration de ces pays par des raisons historiques, culturelles et politiques.

(pdf)


2009

2009

Buch-Publikationen

Oumama El Kettani (Rabat):
La Communication Politique à l’épreuve du Modèle d’Analyse Communicationnelle Intégré. La campagne électorale au Maroc.

Konrad-Adenauer-Stiftung, Rabat 2009.

Pr Kettani est membre fondateur de la fondation WEM.


2009

Buch-Publikationen

Kurt-Jürgen Maaß und Bernd Thum (Stuttgart/ Karlsruhe) (Hrsg.):
Deutsche Hochschulen im Dialog mit der Arabischen Welt.

Universitätsverlag (KIT Scientific Publishing): Karlsruhe 2009
(= Schriftenreihe Wissensraum Europa – Mittelmeer 1)

Dieses Buch soll eine Öffentlichkeit ansprechen, die wissenschaftlich, kulturell und politisch an einem Dialog mit islamischen Ländern interessiert ist. Sein Ziel ist es, diese Öffentlichkeit mit Ergebnissen der Hochschulzusammenarbeit zwischen Deutschland und der islamisch geprägten Arabischen Welt sowie mit entsprechenden Planungen vertraut zu machen. Im Vordergrund stehen dabei kulturwissenschaftlich geprägte Projekte. Der Band stützt sich in größeren Teilen auf eine Tagung, des Wissenschaftlichen Initiativkreises Kultur und Außenpolitik (WIKA) und der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Karlsruhe (TH), die in Karlsruhe veranstaltet wurde. Der Initiativkreis wurde 2004 vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) Stuttgart gegründet.

Prof. Maaß ist Gründungsmitglied, Prof. Thum Gründungspräsident der Stiftung WEM (2010).


2009

Buch-Publikationen

Anton Escher und Sandra Petermann (Mainz):
Tausendundein Fremder im Paradies?
Ausländer in der Medina von Marrakech

Würzburg, Ergon Verlag 2009, 276 S., mit Abb.

Die Autoren sind Geographen an der Universität Mainz. Prof. Escher ist auch Mitglied der Stiftung WEM. Der WEM wurde leider erst im Mai 2014 auf einem Kolloquium in Mainz auf das Buch aufmerksam.

Im Marrakech leben inzwischen Tausende Europäer und Amerikaner. Viele haben in der historischen Altstadt Häuser gekauft, traditionelle Häuser mit schönen Innenhöfen, so genannte Riads. Ist dies („nur“) ein Fall von ‚Gentrifizierung‘, der Verdrängung angestammter Bewohner durch wohlhabende Fremde? Das Buch bietet unter anderem eine Analyse, wie der Mythus Marrakesch entstanden ist und durch „Mythenmacher“ weiter gepflegt und entwickelt wird, eine Erörterung, wie sich das Geschehen in der Medina in den aktuellen Kontext der Globalisierung und Kosmopolitisierung einordnen lässt und schließlich eine Typologie des Phänomens Riad.

Die Autoren sprechen bei der Neugestaltung der Medina von Marrakech von einem „vollkommen neuen kulturellen Phänomen“. Sie bezeichnen es als „Orientmorphismus“. Dieser „geht über alle bislang beschriebenen postkolonialen Phänomene hinaus. Scheinbar wird traditionelle materielle Kultur restauriert, aber faktisch wird eine neue kulturelle und gesellschaftliche Wirklichkeit geschaffen (…) Es handelt sich nicht um eine Erneuerung oder Renovierung, sondern um eine neue Gestaltung des Ortes mit orientalischer Referenz und imaginärer Reflexion sowie der Nutzung und der Verwendung eines Zwischenraums mit weitgehender Setzung von selbst definierten Normen einer kosmopolitischen Klientel zwischen Kulturen und zwischen Gesellschaften“ (S. 28).

Prof. Escher ist Mitglied der Stiftung WEM e.V.


2008

2008

Diskussion, Artikel

Isidore de Seville
Historia Vandalorum

Traduction du texte intégral en français par Mohammed Lebbar

Mohammed Lebbar, un partenaire de la fondation WEM, est professeur d’histoire à l’Université Sidi Mohamed ben Abdallah, Fès.


2007

2007

Buch-Publikationen

Mostafa Hassani Idrissi (Rabat) (coordination):
Rencontre de l’histoire et rencontre le l’autre.
L’enseignement de l’histoire comme dialogue interculturel.

Rabat: Université Mohammed V – Souissi, Faculté des Sciences de l’Education 2007, 425 pp.

(= horizons universitaires. Revue Scientifique de l’Université Mohammed V – Souissi. Octobre 2007. Vol. 3 Numéro 4. Numéro special)

Actes d’un colloque co-organisé par la Société Internationale pour la Didactique de l’Histoire et l’Université Mohammed V-Souissi, Faculté des Sciences de l’Education, Rabat, septembre 2004)

„Les travaux se sont articulés auteur des axes suivants: Ethnocentrisme: perception de Soi – Stéréotypes: perception de l’Autre – Rencontres: approches pour une meilleure connaissance de Soi et de l’Autre. Expériences actullelles et suggestions pour le futur“ (Extrait de l’introduction)

Pr Hassani Idrissi est membre de la Fondation WEM.


2005

2005 (2011)

Buch-Publikationen

Mostafa Hassani Idrissi (Rabat):
Pensée historienne et apprentissage de l’histoire.

Paris: L’Harmattan 2005 (2011), 325 pp.

Pr Hassani Idrissi est membre de la Fondation WEM.


2005

Buch-Publikationen

Eine zweibändige Anthologie deutschsprachiger Gegenwartsliteratur in arabischer Übersetzung, herausgegeben, zum größeren Teil übersetzt sowie mit Erläuterungen versehen von Prof. Mounir Fendri (Tunis), Gründungsmitglied der Stiftung WEM:

Mounir Fendri (ed.):
Anthologie de la littérature contemporaine d’expression allemande (2 tomes)

Présentation et traduction : Mounir Fendri

Tunis: Publications du Beit al-Hikma 2005 (T.1 428 pp, T.2 435pp)

Langue : arabe

„Plus q’une simple anthologie dans le sens étroit du terme, ce livre est une œuvre d’érudition et de synthèse, une sélection judicieuse de textes puisés essentiellement dans la littérature narrative allemande depuis la date tournant de 1945. S’agissant d’auteurs d’expression allemande, il a été tenu compte de la remarquable contribution de l’Autriche, (Canetti, Handke, Jelinek) et de la Suisse, (Max Frisch, Durrenmatt…). Cette anthologie a ciblé le représentatif, tant en poésie – puisque une bonne partie du tome 2 lui est consacrée – qu’en littérature dramatique, (quoique modestement représentée), que dans le genre narratif qui se taille la part du lion. Il y a d’abord des récits courts intégralement traduits, (Borchert, Böll), des œuvres plus tardives, (Wohmann, Schadlich) ou plus classiques, (G. Grass, Walser, Lenz…) et parfois moins connues, (Koppen, Ch. Hein…). Il s’avère possible au lecteur d’accéder à ces chefs-d’œuvre par de simples fragments, car le Professeur Fendri a pris soin d’intégrer aux informations bio-bibliographiques, précédant chaque morceau pour l’introduire avec son auteur, des informations et précisions contextuelles très éclairantes. C’est à lui que l’on doit la traduction de la majeure partie de la quarantaine de textes présentés. Il en a réalisé les trois quarts et a puisé le reste dans ce qui a été déjà publié en Egypte ou en Irak notamment. Il a en outre enrichi l’ouvrage par un tableau des traductions faites depuis 1945, incitant ainsi à la coopération à ce niveau entre Machreq et Maghreb arabes. I.S.B.N : 9973-49-018-6 .“ (Beit al-Hikma)

Weitere Texte von Mounir Fendri im Verlag des Beit al-Hikma, Tunis:

http://www.beitalhikma.tn/?s=Fendri&v=3a52f3c22ed6
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