Buch-Publikationen/ Publications de livres

2017 (Februar)

Eine ‚geteilte‘ Geschichte des euro-mediterranen Raums, gestaltet und geschrieben von 15 Autorinnen und Autoren, aus Marokko, Tunesien, Frankreich, Italien, Ägypten, Portugal, Griechenland und dem Libanon, ist im Zeitalter von Globalisierung und Migration nicht nur ein wertvolles Instrument kultureller Zusammenführung. Sie ist auch ein weiterer Schritt zu Bewusstmachung und Stärkung des euro-mediterranen Raums als Raum gemeinsamen Wissens. Der Fokus des Werks bleibt auf dem ‚engeren‘ Mittelmeerraum, der freilich wesentliche Entwicklungen und Tendenzen des größeren euro-afro-mediterranen Raums in besonderer Schärfe sichtbar macht.

Diese Geschichte kann und soll – als didaktisch aufbereitetes digitales Lern-Medium – vor allem in Schulen verwendet werden. Sie richtet sich explizit an Lehrerinnen und Lehrer:

Méditerranée. Une histoire á partager.

(Der Mittelmeerraum. Eine gemeinsame Geschichte)

Gut ist, dass das Werk in entsprechender Form auch als Print-Medium vorliegt:

Méditerranée. Une histoire á partager.

(Der Mittelmeerraum. Eine gemeinsame Geschichte)

Paris (Montrouge): Editions Bayard 2013

Das Werk liegt auf Französisch und auf Arabisch vor. Eine deutsche Version ist in Vorbereitung.

Der Verlag bringt die innovatorische Leistung des Unternehmens auf den Punkt:

„Diese Geschichte der Méditerranée, des Euro-Mediterranen Raums […] ist einzigartig. Die Überlappung nationaler Sehweisen schafft eine bisher nicht dagewesene Wahrnehmung dieses Raums, der im Zentrum von so vielen aktuellen Konflikten steht. In fünf Abschnitten, von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart, versuchen die Autoren zu umreissen, in welchen Stufen der Aufbau einer mediterranen Identität erfolgt ist. Wie hat sich um das Mittelmeer herum über Jahrhunderte hinweg eine spezifisches Gefüge gebildet? Welche gemeinsame Kultur hat schließlich die zahlreichen Spannungen zwischen Räumen und zwischen Zivilisationen entstehen lassen?“ Ziel des Werks sei, „die Grundlagen für ein besseres Verständnis und einen Dialog jenseits der Logiken eingespielter kollektiver Erinnerung zu schaffen“

„Cette histoire de la Méditerranée, écrite par dix-sept historiens issus de tous les pays qui la bordent, est unique. Le croisement des points de vue nationaux, qui s’inscrit dans la démarche de l’histoire globale, offre un dessin inédit de cette région, au cœur de tant de tensions actuelles.
En cinq chapitres, de la préhistoire à la période contemporaine, les auteurs tentent de cerner les étapes de construction d’une identité méditerranéenne. Comment s’est forgée, autour de la Méditerranée, une entité spécifique à travers les siècles ? Quelle culture commune ont finalement fait naître les multiples tensions, entre espaces et civilisations ?
Fruit du travail des meilleurs spécialistes mais accessible à tous, Méditerranée répond en définitive à une exigence commune : fournir les conditions d’une meilleure compréhension et les bases d’un dialogue au- delà des logiques de mémoire.“

Wissenschaftlicher Leiter des Unternehmens ist Professor Mostafa Hassani-Idrissi von der Université Mohammed V in Rabat (Marokko). Hassani-Idrissi ist Mitglied der Stiftung WEM e.V. Hier seine eigene

Präsentation des Werks in Form eines Interviews.


2016 (September)

Eine eingehende, jetzt in zweiter Auflage erschienene Untersuchung des Verhältnisses von Staat, Gesellschaft, Islam und Islamismus in Marokko bietet das Buch von

Mohammed Khallouk
Islamischer Fundamentalismus vor den Toren Europas: Marokko zwischen Rückfall ins Mittelalter und westlicher Modernität.

Springer VS, 2. Auflage 2016, Taschenbuch 376 S.

Anders, als es der Titel vielleicht suggeriert, ist das Buch eine gelassene Analyse von Möglichkeiten Marokkos, zwischen staatlichen und religiösen Ordnungen einen Weg zu gesellschaftlich-kulturell adäquater Modernisierung zu finden sowie der Zugänge, über die westlich geprägte Sozial- und Politikwissenschaft versucht, Grundlagen und Entwicklung dieser Bemühung zu erfassen.

Prof. Khalouk ist Vizepräsident des Zentralrats der Muslime in Deutschland und Korrespondent der Stiftung WEM e.V.


2016 (Juni)

Ronald Grätz und Hans-Joachim Neubauer (Hg.):
Human Rights Watch. Einsatz für die Menschenrechte. Gespräche

Ed Kashi:
Sugar cane, Syrian Refugees. Fotografien

Göttingen: Steidl/ ifa 2016, 199 S.

Das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), Stuttgart und Berlin, hat ihren renommierten Theodor-Wanner-Preis 2016 der Organisation Human Rights Watch (HRW) verliehen. Nach Carla Del Ponte, Jacques Delors, Yoko Ono und Ernesto Cardenal ist zum ersten Mal keine Einzelpersönlichkeit, sondern eine Organisation mit ihren Mitarbeitern ausgezeichnet worden. Der angezeigte, sorgfältig edierte Band enthält Interviews mit führenden Köpfen der Organisation und ihrem prominentesten Förderer George Soros sowie Photo-Essays des Meisterphotographen Ed Kashi. Die bedacht geführten Interviews durch die Herausgeber vermitteln ein Bild von politischen und kulturellen Überzeugungen, von Staat, Religion, Interventionen, Arbeitsweisen von HRW und anderem, das nicht durchgängig mit dem main stream übereinstimmt. „Ein Interview ist immer Porträt und Selbstporträt zugleich. Dabei bedeutet es eine besonders reizvolle Aufgabe, eine Institution wie Human Rights Watch im Medium des Gesprächs zu porträtieren […] Mit seinen Fotoessays Sugar Cane und Syrian Refugees berührt Ed Kashi zwei zentrale Themen unserer Zeit – die rigorose Ausbeutung im Zeichen des globalen Kapitalismus und das Leben der Flüchtlinge“ (aus dem Vorwort der Herausgeber).

Ronald Grätz ist Generalsekretär des ifa und Vorsitzender des Beirats der Stiftung Wissensraum Europa-Mittelmeer (WEM) e.V.


2016 (Juni)

Yamina Bettahar & Bernd Thum (éditeurs/ Hrsg.)
Circulations et échanges dans l’espace euro-méditerranéen (XVIIIe-XXIe siècles)

Zirkulation und Austausch im euro-mediterranen Raum (18.-21. Jahrhundert)

Paris: éditions kimé 2016 (= Philosphia Scientiae Vol 20, Cahier 2), 197 pp (ISBN 978-2-84174-751-1)

Contenu/ Inhaltsverzeichnis :

http://www.editionskime.fr/volume-20-cahier-2-circulations-et-echanges-dans-lespace-euro-mediterraneen/

Le contenu de ce dossier, des contributions en français et en allemand, correspond de façon scientifique aux objectifs de notre Fondation . Parmi les auteurs il y a plusieurs membres de la Fondation WEM.

Der Inhalt der zweisprachige Publikation, mit Beiträgen in Französisch und in Deutsch, entspricht in wissenschaftlicher Form den Zielen unserer Stiftung. Mehrere Mitglieder haben mitgeschrieben.

« [Ce dossier] contient des contributions d’auteurs du Nord et du Sud de la Méditerranée […] A travers ce dossier thématique, les contributeurs tentent de proposer une vision renouvelée de ces échanges et de leurs héritages. Plus précisément, il s’agit d’une part de revisiter les lignes de force qui ont structuré les évolutions socio-historiques de cet espace, sous l’angle de nouvelles problématiques qui redéfinissent, par exemple, le concept de culture, et qui représentent ces évolutions à a lumière des récents événements. D’autre part, ce dossier examine la perception réciproque que l’Orient et l‘Occident ont l’un de l’autre, pour aborder ensuite les différents formes d’appropriations collectives et les nouvelles préoccupations qui tentent à se structurer autour d’un espace partagé de la connaissance et des savoirs. » (extrait de l’Introduction, p. 6)

„[Dieser Band] enthält Beiträge von Autoren aus dem Norden wie aus dem Süden. Die Beiträger schlagen eine neue Sicht auf die Austauschprozesse und ihr Erbe vor. Genauer, es handelt sich einerseits um eine Neuüberprüfung der Kraftlinien, die der gesellschaftsgeschichtlichen Entwicklung im euro-mediterranen Raum ihre Strukturen gegeben haben; und zwar erfolgt dies unter dem Blickwinkel neuer Problematiken, die sowohl auf Neudefinitionen hindrängen, zum Beispiel eine Neudefinition des Konzepts von Kultur, als auch die Entwicklung im Lichte jüngerer Ereignisse beleuchten. Andererseits hilft der Band auch, die wechselseitige Wahrnehmung von Orient und Okzident zu überprüfen, um dann die verschiedenen Formen kollektiver Aneignung zu behandeln, unter Berücksichtigung der neuen Sorgen, die sich um einen Raum geteilten Wissens herum bilden.“ (aus der Einführung, S. 6)

‘Philosophia Scientiae’ est une revue scientifique évaluée par des pairs, publiée par le Laboratoire d’Histoire des Sciences et de Philosophie – Archives Henri-Poincaré, Université de Lorraine (Nancy) – CNRS.

‘Philosophia Scientiae’ ist eine referierte wissenschaftliche Zeitschrift, die vom Laboratoire d’Histoire des Sciences et de Philosophie – Archives Henri-Poincaré, Université de Lorraine (Nancy) – CNRS herausgegeben wird.

Le bureau directeur de la Fondation WEM remercie Dr Yamina Bettahar (Nancy) pour son initiative. Elle a assumé l’essentiel de la rédaction. Un grand merci également à la rédaction de ‚Philosophia Scientiae‘.

Der Vorstand der Stiftung WEM dankt Frau Prof. Yamina Bettahar für ihre Initiative. Sie hat die Hauptlast der Redaktion getragen. Dank auch an die Redaktion von ‚Philosophia Scientiae‘.


2016 (April)

Michael Borgolte und Nikolas Jaspert (Hrsg.):
Maritimes Mittelalter.
Meere als Kommunikationsräume.

Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag 2016 – 348 Seiten mit 22 Abbildungen

Der Band bietet mit Studien zu europäischen Binnengewässern (Nord- und Ostsee, Schwarzem Meer) und zu interkontinentalen Meeren (Mittelmeer, Atlantik und Indik) Wegweisendes aus mediävistischer, skandinavistischer, islamwissenschaftlicher und indologischer Perspektive. Die in den Beiträgen zum Ausdruck kommende Umkehrung der gebräuchlichen »terrestrischen« Perspektive trägt dazu bei, der Mittelalterforschung ungewohnte Einblicke zu öffnen.

Prof. Nikolas Jaspert ist Korrespondent der Stiftung WEM.

This volume comprises articles on European seas (the North Sea, the Baltic, the Black Sea) as well as on intercontinental seascapes such as the Mediterranean, the Atlantic and the Indian Ocean. They present important new contributions from the perspective of Scandinavian, Islamic, Indian and Medieval Studies. This collection will point out new paths of research, not the least due to a change in perspective – from a terrestrial to a maritime point of view – that provides unusual insights.


2016 (März)

Rachid Boutayeb
German Dream – Oder die islamische Mission in Frankfurt am Main
Eine philosophische Satire

Aschaffenburg: Alibri Verlag 2016, 90 S.
„Rachid Boutayebs Satire spielt in einem Frankfurter Bordell. Dort treffen sich die Eingewanderten und hängen ihren Träumen nach über ein Land, das ihnen bestenfalls einen Ausweis, aber kein Zuhause gibt. Sie alle suchen nach einem Durchlass in den „verschwiegenen Mauern“, durch die sich die deutsche Gesellschaft abschottet. Doch so typisch sich ihre Erfahrungen mit Ausgrenzung und Abschiebung darstellen, so wenig entsprechen ihre Auffassungen von Gott und der Welt den gepflegten Klischees über Migranten aus islamischen Ländern.“ (Alibri Verlag)

Rachid Boutayeb, geboren in Marokko, lebt in Berlin. Er ist ein scharfsichtiger Beobachter gesellschaftlicher und kultureller Traditionen und Entwicklungen in Europa und in der islamisch geprägten Welt. Weitere Werke: ‚Der eifersüchtige Gott‘, zusammen mit Michael Roes (2013), und ‚Orgasmus und Gewalt‘ (2014) sowie Essays in ‚Lettre international‚ und anderen Zeitschriften. Boutayeb ist Mitglied der Stiftung WEM.


2016 (März)

Sarhan Dhouib (Hg.)
Gerechtigkeit in transkultureller Perspektive

Weilserswist: Velbrück Wissenschaft 2016, 340 Seiten, br.

Transkulturalität, Gerechtigkeit, Menschenrechte sind Leitthemen im Werk von WEM-Mitglied Sarhan Dhouib. Der Autor, Tunesier, ist Philosophieprofessor an der Universität Kassel und Mitglied der Stiftung WEM.

Zu diesem Buch:
„Die Frage nach der Gerechtigkeit stellt sich auf eine besondere und dringliche Weise in einer Phase der Postdiktatur oder nach massiven Menschenrechtsverletzungen, wie wir sie gegenwärtig in einigen arabischen Ländern erleben. Sie stellt sich zudem verschärft in einer global vernetzten Welt, in der selbst auf lokaler Ebene internationale Interessenkonflikte ausgetragen werden.
Der vorliegende Sammelband – entstanden in einer deutsch-arabischen Zusammenarbeit und angelegt nach einem dialogischen Textprinzip – widmet sich der brisanten Thematik der Gerechtigkeit auf nationaler wie internationaler Ebene, im Bestreben, eine transkulturelle Perspektive gerechter Konfliktregelung zu entwickeln.“ (Velbrück Verlag).

Inhaltsverzeichnis


2016 (Februar)

Resümee/ Résumée

Mohammed Lebbar (Fes):
Das vandalische Afrika zwischen byzantinischen Eroberungszügen und Aufständen der Mauren, 429-534 n.Chr.

Resümee (deutsch, 2016) der Dissertation Faculté des Lettres et des Sciences Humaines Saiss-Fès 1998

(Mohammed Lebbar (Fes): L’Afrique vandale entre les expéditions byzantines et les insurrections maures, 429-534 n.Chr.)

Résumée en français (avec bibliographie)

Professor Mohammed Lebbar (Fes), Korrespondent der Stiftung WEM, befasst sich in seiner arabischsprachigen Dissertation mit der Geschichte der Vandalen in Nordafrika 429-534 n. Chr. Dabei interessiert ihn besonders die Rolle der dort ansässigen Mauren. In welchem Umfang haben Mauren, also Berberstämme, die Vandalen dabei unterstützt, die römische Herrschaft im heutigen Maghreb zu beenden? Was war ihre Rolle bei der Abwehr römischer und byzantinischer (oströmischer) Angriffe auf das vandalische Reich unter König Geiserich 429-477? Gab es eine vandalisch-maurische ‚Entente‘ auf der Grundlage gemeinsamer Interessen? In wie weit waren die Mauren, ihre Aufstände, ihre Unabhängigkeitsbestrebungen aber auch am Untergang der Vandalen beteiligt?

Vgl. auch:

Mohammed Lebbar (Fes): Rome, Byzance et la Diplomatie de Carthage au Temps de Genséric

In: Audrey Becker et Nicolas Drocourt (dir.): Ambassadeurs et ambassades au coeur des relations diplomatiques. Rome – Occident Médiéval – Byzance (VIIIe s. avant J.-C – XIIe s. après J.-C.)

Centre de recherche universitaire lorrain d’Histoire, Université de Lorraine – Site de Metz, Vol 47, 2012, S. 187-301

Aus dem Text das Resümee (Conclusion) in deutscher Übersetzung


2015 (Dezember)

Leila Mousa:
Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik für Flüchtlingslager?
Handlungsfelder und Potenziale in den Flüchtlingslagern des Libanon.

Stuttgart: Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) (Hrsg.) 2015 (= ifa–Edition Kultur und Außenpolitik), 77 S.

„Kultur- und Bildungsangebote geben der Flüchtlingsbevölkerung die Möglichkeit, ihre Konfliktperspektive zu kommunizieren, ihre Identität zu definieren und kulturelle Praktiken zu bewahren. Wie kann Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) im Sinne der Flüchtlinge in den Flüchtlingslagern des Libanon aktiv werden? Die Studie bietet eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle von Kulturarbeit auf der Basis der Erfahrungen und Debatten zweier Flüchtlingsgemeinschaften im Libanon: die palästinensischen Flüchtlinge, die schon Jahrzehnte im Land sind sowie die syrischen, die aufgrund der aktuellen Krise in ihrem Herkunftsland im Libanon Zuflucht suchen. (…) Die Studie macht deutlich, dass die Rolle von Kulturarbeit vor allem in der Bereitstellung von Freiräumen besteht, die kritische, kreative (und auch politische) Auseinandersetzung ermöglichen. Wesentlich dabei ist, dass Grundvoraussetzungen für Kulturarbeit zur Verfügung gestellt werden, zum Beispiel geeignete Räume. Ein Engagement in diesem Bereich kann dort am meisten für eine Flüchtlingsgemeinschaft leisten, wo es anerkennt, dass Themen der Identität und die Auseinandersetzung mit alltagsweltlichen und politischen Fragen zentral an die Existenz einer Flüchtlingsgemeinschaft geknüpft sind.“ (Aus der Information des ifa)


2015 (Juli)

Udo Steinbach, Rupert Graf Strachwitz, Piero Antonio Rumignani (Eds.):
Europe and the Mediterranean.
Talking, Learning, Working, and Living together (2)

In: Europa Bottom-up. Arbeitspapiere zur europäischen Zivilgesellschaft/ European Civil Society Working Papers, Nr. 12

Berlin: Maecenata Stiftung 2015, 58 S.

Dies sind Beiträge zu einer Mittelmeer-Konferenz, die im April 2015 von der Maecenata-Stiftung, Berlin, zusammen mit dem Governance Center Middle East / North Africa der Humboldt-Viadrina Governance Platform im Deutsch-Italienischen Zentrum Villa Vigoni am Comer See veranstaltet wurde. An der Konferenz nahmen mit Yamina Bettahar (Nancy) und Bernd Thum (Karlsruhe/Heidelberg) auch Mitglieder der Stiftung Wissensraum Europa-Mittelmeer (WEM) teil. Mitorganisator und Mitherausgeber Udo Steinbach ist ebenfalls WEM-Mitglied.

Themen der Tagung waren:

Mare commune – Our Common Cultural History – The Migration Issue – Towards a New Political order – It’s Economy, Stupid! – The Role of Civil Society – The Role of the Media.

Die Teilnehmer kamen aus Ägypten, Tunesien. Algerien, Marokko, der Türkei, Malta, Spanien , Italien, Frankreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Österreich und Deutschland. Neben anderen Akteuren des Euro-Mediterranen Raums nahmen auch Christian Much, deutscher Botschafter in Lybien, und Andreu Claret, bis vor kurzem Executive Director der Anna Lindt Stiftung an der Konferenz teil.

Ein ausführlicher Konferenz-Report ist ebenfalls publiziert:

Udo Steinbach, Rupert Graf Strachwitz, Piero Antonio Rumigniani (Eds.)
Europe and the Mediterranean.
Talking, Learning, Working, and Living together (1).

Berlin: Maecenata Stiftung 2015, 49 S. (= Europa Bottom-Up. Arbeitspapiere zur Zivilgesellschaft 11)


2015

EUNIC, Institut für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa) und Europäische Kulturstiftung (EFC) Amsterdam (Hrsg.):
Europa: Festung oder Sehnsuchtsort? Kultur und Migration.

Redaktion: William Billows und Sebastian Körber. Göttingen: Steidl 2014 (= Kulturreport, vol 7, EUNIC Jahrbuch 2014/ 2015)

Ob Religion, Sprache, Erziehung, Ausbildung, Sport oder Medien – in der Kultur liegt der Schlüssel für erfolgreiche Integration.[…] Wo liegen die Potenziale der Kultur und welche Konzepte braucht der Kontinent, um Migranten besser in Mehrheitsgesellschaften zu integrieren? Wie kann Europa den Widerspruch zwischen einer repressiven Flüchtlings- und einer rationalen Migrationspolitik auflösen? Und schließlich: Wie kann EUNIC, das europäische Netzwerk nationaler Kulturinstitute, die Integration von Migranten fördern? Renommierte Wissenschaftler, Autoren, Schriftsteller und Geschichtenerzähler suchen im Kulturreport 2014/2015 nach Antworten. Darunter Umberto Eco, Francis Fukuyama, Bassam Tibi, Zygmunt Bauman, Richard Sennett, Slavenka Draculić, Claus Leggewie und Mely Kiyak.
Der Band liegt auch in Englisch vor: Europe – Closed Doors or Open Arms


2015

Mihran Dabag, Dieter Haller, Nikolas Jaspert (Hrsg.):
Handbuch der Mediterranistik.
Systematische Mittelmeerforschung und disziplinäre Zugänge

Paderborn: Wilhelm Fink / Ferdinand Schönigh, 1. Aufl. 2015, 568 Seiten, 4 s/w Abb., 2 Tab., 12 Karten,

Der hier gesetzte Link führt auch zum Inhaltsverzeichnis.

Das Handbuch ist zugleich Band 8 der Reihe ‚Mittelmeerstudien‚ im gleichen Verlag.

Aus der Einleitung:

„Mediterran Denken“ – so lautet die Leitidee, der das Zentrum für Mittelmeerstu-dien (ZMS) der Ruhr-Universität Bochum seit seiner Gründung im Jahre 2010 in seinen Arbeiten und Aktivitäten folgt. Anders jedoch als bei Albert Camus (Oha-na, 2003), der mit diesem Schlagwort das radikal humane Moment bezeichnete, dasnach seiner Auffassung Ethik und Lebensweise im Mittelmeerraum prägte, undanders als bei Franco Cassano (2011), dessen Mediterranes Denken bedeutet, die Welt vom Süden aus zu verstehen, möchten wir mit diesem Motto die Ausrichtunund die Programmatik des Bochumer Forschungszentrums auf einfache und prägnante Weise zum Ausdruck bringen: den Mittelmeerraum in seiner Vielgestaltigkeit und Vielschichtigkeit in das Blickfeld wissenschaftlichen Interesses zu nehmen, seine Konturen zu erfragen, Gemeinsamkeiten und Verbindungen der mediterranen Regionen, Kulturen und Gesellschaften in transdisziplinärer Weise und in Bezug auf verschiedene Zeithorizonte hin zu erforschen und herauszuarbeiten – aber Differentes eben auch als different auszuweisen, Friktionen nicht zu harmonisieren und Widersprüchliches nicht zwanghaft einem gesamtmediterranen Ansatz unterzuordnen. […] Mit diesem Handbuch stellt das ZMS nun zum ersten Mal eine strukturierte Zusammenschau auf die Bedeutung, die der Mittelmeerraum in den einzelnen akademischen, vor allem universitären Disziplinen hat, zur Verfügung “

Das ZMS ist eine Partnerinstitution der Stiftung WEM.


2015 (Juli)

Neu erschienen ist das Jahrbuch des renommierten European Institute of the Mediterranean (IEMed) / Institut Europeu de la Mediterrània in Barcelona.

IEMed. Mediterranean Yearbook 2014

Barcelona 2015, 487 S. (ISSN 1698-3068)

Neben einem perspektivischen Artikel des EU-Kommissars für Erweiterung und Europäische Nachbarschaftspolitik, Stefan Füle, enthält der umfangreiche und höchst substantielle Band Leitartikel zu den ‚Arab Transitions‘ in der Theorie, am Golf sowie im Kontext von Geopolitik, zu Syrien, zu Jugend und Arbeitsmarkt sowie zur Zukunft Europas im euro-mediterranen Kontext, namentlich dem erfolgreichen 5+5-Dialog.

Das beigefügte Dossier befasst sich mit Prozessen zwischen Revolution und Konstitution.

Der Abschnitt ‚The Mediterranean Year‚ enthält Artikel zu den europäischen Mittelmeeranrainern, insbesondere Griechenland sowie Trends zum Rechtsextremismus, zum Westbalkan, zum Maghreb, zum Nahen Osten und der Türkei, zur Euro-Mediterranen Partnerschaft, zu Sicherheitspolitik und Geopolitik, zu Wirtschaft und Wirtschaftspolitik sowie zu Kultur und Gesellschaft. Hier befassen sich die Autoren und Autorinnen mit den Medien in Ägypten, den Frauenrechten in Nordafrika, dem Humankapital im Maghreb, mit Lampedusa, mit Migration von den südeuropäischen Ländern in die Golfstaaten, mit der europäischen Asylpolitik, mit islamophobischen Trends, mit kultureller und religiöser ‚diversity‘ in Europa und schließlich mit dem Humor als Agenten des Wandels in der Arabischen Welt.

Als Anhang bietet der Band unter anderem informative Karten zur öffentlichen Meinung in Europa, zu den israelischen Siedlungen in Palästina, zum GDP der Mittelmeerländer, zu Bodenschätzen, Luftverschmutzung, Lebenserwartung, Filmproduktionen, zu den‘ ‚Fertility Rates‘ (die übrigens in allen, auch den arabischen Mittelmeerländern zwischen 1960 und der Gegenwart massiv gefallen sind), zu Migrationsbewegungen und vielen anderen bedeutenden Themen sowie aussagekräftige Statistiken.


2015 (Mai)

Franck Hofmann & Markus Messling (Hrsg.):
Leeres Zentrum.
Das Mittelmeer und die literarische Moderne. Eine Anthologie.

Berlin: Kulturverlag Kadmos 2015, 287 S.

„Doch wenn auch das mediterrane Erbe in der Moderne radikal in Frage gestellt wird, bleibt der Bezug zum Mittelmeer doch Teil der Bestimmungen des Europäischen. Dieser lässt sich als Konfrontation der Autoren mit einem leeren Zentrum beschreiben, das nicht mehr die Hoffnung auf eine Ordnung des Maßes oder das Versprechen ursprünglicher Vitalität bereithält, ohne das jedoch ihre ästhetischen und anthropologischen Reflexionen nicht denkbar wären. Diese historischen Suchbewegungen bergen eine große Aktualität: Muss sich Europa nicht auch heute mit Blick auf den Süden neu entwerfen?“ (Notiz des Verlags).

Die Anthologie umfasst Texte von Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert. Die Autoren sind Sprecher der Forschungsgruppe ‚Transmed!‘ an der Universität Potsdam.

Das Buch enthält sehr schöne Abbildungen von Werken Paul Klees mit maritimen Motiven.

Rezension von Bernd Thum (2015, Juli)
Das Mittelmeer als „leeres Zentrum“.
Zur Neubestimmung Europas im transmediterranen Raum.


2015

Kurt-Jürgen Maaß (Hrsg.):
Kultur und Außenpolitik. Handbuch für Wissenschaft und Praxis.

3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Baden-Baden: Nomos Verlag 2015, 481 S.

Wer sich mit Auswärtiger Kulturpolitik in Deutschland befasst, und dies fast notwendigerweise im Vergleich mit den kulturpolitischen Konzepten und Aktivitäten anderer Länder, wird immer wieder auf das von Maaß begründete und jetzt in dritter, überarbeiteter Auflage vorliegende Handbuch zurückgreifen. Das Buch, das man inzwischen als ein klassisches Instrument des Umgangs mit dem Thema Kultur und Außenpolitik betrachten muss, zeichnet sich durch höchst aktuelle Studien und Einsichten aus. Sie führen tief hinein in das spannende Konfliktfeld des Bemühens und auch des Kampfs der Länder um Status, um internationales Verständnis für die eigenen Positionen und schließlich auch um subtile Macht über die öffentliche Meinung und die Meinungsführer anderer Staaten – „soft power“. Ziele und Mittel von Soft Power sind vielgestaltig und werden, wie das Beispiel Chinas, Russlands oder der USA zeigt, in ihrer Wirksamkeit immer sichtbarer (d. Red.)

Professor Dr. Kurt-Jürgen Maaß ist Gründungsmitglied der Stiftung WEM e.V.


2015

Mohamed Khallouk (Doha/ Marburg):
Salam Jerusalem

Mit Fotos von Samy Charchira. Aachen: Rimbaud Verlag 2015

„Erfreulich ist es, wenn sich Menschen schließlich doch dazu durchringen, eigene Vorurteile durch eigene Anschauung und eigenes Denken zu überprüfen – und gegebenenfalls abzubauen. Mohammed Khallouk ist so ein Moslem, so ein Mensch. Er ist ein Mensch – und entdeckt auf diese Weise, dass Juden und Israelis Menschen wie du und ich sind“ (Michael Wolfffsohn).

Prof. Khallouk, der Stiftung WEM zugewandt, lehrt an der Universität Doha (Qatar) Islamische Studien. Zu Khallouk vgl. auch die Rubrik ‚Aktuelles/ Personen‚ auf dieser Website.


2015

Marcel Ernst (Stuttgart):
Der deutsche „Dialog mit der islamischen Welt“.
Diskurse deutscher Auswärtiger Kultur- und Bildungspolitik im Maghreb

Bielefeld: transcript Verlag 2015 (= Kultur und soziale Praxis)

„Kulturdialog, Interkultureller Dialog, Islamdialog, Transformationsdialog – wer spricht da eigentlich mit wem und vor allem wie? Vom 11. September 2001 bis zu den Umbrüchen in der arabischen Welt 2011 gewährt das Buch spannende und ausführliche Einblicke in das Dialogverständnis und die Diskurspraxis der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik…“

Karlsruher Dissertation. Der Autor ist Gründungsmitglied der Stiftung WEM e.V.

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